Wien - Der österreichische Basketball hat eine seiner schillerndsten Persönlichkeiten verloren. Mike Maloy ist am Dienstag in seiner Wohnung in Wien nach einer schweren Grippe tot aufgefunden worden. Das bestätigte die American International School (AIS), an der der 59-Jährige zuletzt als Lehrer und Basketball-Trainer gearbeitet hatte.

Maloy war 1976 der erste US-Star, der als Legionär in Österreich angeheuert hatte. Der 2,01 m große Forward wurde mit dem UBSC Wien insgesamt viermal Meister, führte nach seiner Einbürgerung 1980 auch das österreichische Nationalteam zu davor ungeahnten Höhen. Nach seinem Karriereende arbeitete Maloy unter anderem als Trainer in Mattersburg, Wien und Klosterneuburg.

Seine größten Erfolge feierte in den USA. Mit seinem kleinen College Davidson erreichte der Allrounder 1968 und 1969 das Viertelfinale der NCAA-Meisterschaft - und wurde daraufhin als eines der größtenTalente des Landes gepriesen. Nach einer Wahl zum "All American" schafft es der in New York aufgewachsene Maloy sogar auf das Cover von "Sports Illustrated".

Maloy wurde daraufhin 1970 an 157. Stelle von Rekordmeister Boston Celtics gedraftet, entschied sich aber anstelle der NBA für die damals ebenfalls populäre ABA. Dort spielte er unter anderem gemeinsam mit Julius Erving für die Virginia Squires. "Ich hätte es vielleicht auch bei den Celtics geschafft - das weiß man nie. Aber ich habe Boston nicht wirklich gemocht", begründete Maloy seine Entscheidung gegen die Celtics.

Stattdessen verschlug es den New Yorker nach Österreich. Nach seiner Karriere ging Maloy in Wien auch seiner zweiten Leidenschaft nach - dem Blues. Der Basketballer war bis zuletzt Sänger der siebenköpfigen "Boring Blues Band", die er gemeinsam mit seinem Ex-Teamkollegen Bernhard Slavicek gegründet hatte. Maloy hinterlässt einen Sohn. (APA/red)