Wien - Auf die Waffenbehörden in Österreich kommt in den nächsten fünf Jahren einiges an Arbeit zu. Denn bis Ende 2014 muss eine EU-Richtlinie umgesetzt werden, wonach deutlich mehr Schusswaffen als derzeit registrierungspflichtig werden. Alleine in Wien soll es um 160.000 Stück gehen, schätzt die Polizei.

Derzeit gibt es laut Gesetz vier Kategorien von Waffen. Verbotene Waffen wie Pumpguns stellen die erste Gruppe dar, halbautomatische und Faustfeuerwaffen die Gruppe B. Für letztere ist schon für den Erwerb und den Besitz ein Waffenpass oder eine Waffenbesitzkarte notwendig. Nicht so bei den anderen beiden Gruppen - das sind vor allem Jagdwaffen, deren Erwerb und Besitz derzeit ohne Dokument möglich ist.

Registrierung vor Kauf

Das will die EU ändern. Auch bei diesen Waffen soll man sich schon vor dem Kauf bei der Polizei registrieren lassen. Wie man aber die Besitzer der bereits im Umlauf befindlichen Waffen für eine Registrierung derselben erreichen soll, darüber rätselt auch die Polizei noch. Ebenso, wie viele Flinten und Gewehre es österreichweit gibt. „Auf Schätzungen lassen wir uns nicht ein und Aufzeichnungen darüber gibt es nicht", sagt Rudolf Gollia, Sprecher des Innenministeriums. Die Zahl der Waffendokumente ist in den vergangenen zehn Jahren jedenfalls um 23 Prozent gesunken.

FPÖ fordert Liberalisierung des Waffenrechtes

Wenig von der Idee der EU hält ganz offensichtlich FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache. Der fordert in einem Interview mit dem Magazin News nämlich eine Liberalisierung des Waffenrechtes. Er erhofft sich dadurch eine Abschreckung für Kriminelle. (moe, DER STANDARD Printausgabe 5.2.2009)