Quito - Ecuador hat am Mittwoch den zweiten US-Diplomaten binnen eines Monats ausgewiesen. Der Mann habe sich in "interne Angelegenheiten" des Landes eingemischt, sagte Ecuadors Außenminister Fander Falconi vor Journalisten in der Hauptstadt Quito. Er habe 48 Stunden Zeit, das Land zu verlassen.

Ein Sprecher des US-Außenministeriums sagte in Washington, sein Land bedauere die "ungerechtfertigte" Ausweisung des Diplomaten. "Wir weisen jegliche Unterstellung zurück, wonach sich das Botschaftspersonal nicht korrekt verhält." Die USA würden "angemessen" auf die Ausweisungen reagieren und wollten weiter mit Ecuador an der Bekämpfung des Drogenhandels arbeiten.

Correa: Wir lassen uns nicht wie eine Kolonie behandeln

Im Streit über ein von den USA finanziertes Programm zur Bekämpfung des Drogenhandels hatte Ecuadors Präsident Rafael Correa am 7. Februar den ersten US-Diplomaten ausgewiesen. Ihm wurde vorgeworfen, der ecuadorianischen Polizei den Kommandanten einer Anti-Drogen-Einheit vorschreiben zu wollen. Im Gegenzug habe er 340.000 Dollar (knapp 270.000 Euro) an US-Hilfen versprochen.

"Wir lassen uns von niemandem unter Druck setzen, als ob wir hier eine Kolonie wären", betonte der Staatschef. Der US-Vertreter musste das Andenland ebenfalls binnen 48 Stunden verlassen.  (APA/Reuters)