Madrid - Die Korruptionsaffäre im Umfeld der oppositionellen Volkspartei (PP) in Spanien hat zu ersten politischen Konsequenzen geführt. Die Parteiführung forderte den Bürgermeister der wohlhabenden Madrider Gemeinde Boadilla del Monte, Arturo González Panero, am Montag zum Rücktritt auf. Dieser weigerte sich jedoch und erklärte, er habe sich nichts vorzuwerfen: "Ich werde mich nicht zum Sündenbock machen lassen." González Panero hat Presseberichten zufolge in den vergangenen Jahren Immobilien in Miami im US-Bundesstaat Florida angehäuft, die durch sein Bürgermeistergehalt nicht zu rechtfertigen seien.

Nach einer Durchsuchungsaktion in mehreren Städten Spaniens hatte die Polizei am Freitag fünf Unternehmer festgenommen, die jahrelang lukrative öffentliche Aufträge in PP-regierten Gemeinden in Madrid, Galicien und Valencia erhalten hatten. Zwei der Festgenommenen bekleideten zudem früher kommunale Ämter bei den Konservativen. Bei der Vergabe der Aufträge sollen Schwarzgelder geflossen sein. PP-Parteichef Mariano Rajoy kündigte am Montag eine interne Untersuchung an und versprach Aufklärung. (APA/dpa)