New York - Der französische Staatspräsident Chirac hat am Samstag einen Krisengipfel vorgeschlagen, um einen Kompromiss zu erzielen. Die USA lehnten diesen Plan jedoch ab. Zugleich wies Frankreich den amerikanisch-britischen Entwurf für eine weitere UNO-Resolution zurück. Eine Entschließung mit Ultimatum sei für Paris nicht akzeptabel.

Auch die Außenminister der Veto-Mächte Russland und China, Igor Iwanow und Tang Jiaxuan, bestritten den Bedarf nach einer neuen UNO-Resolution. Der chinesische Präsident Jiang Zemin erklärte in einem Telefongespräch mit dem britischen Premierminister Blair, die Welt müsse sich die notwendige Zeit nehmen zur Entspannung der Krise, um einen Krieg abzuwenden. US-Außenminister Colin Powell erklärte indessen, ein Gipfeltreffen sei nicht notwendig, da alle Seiten ihre Ansichten offen vorgetragen hätten.

Die USA drängen den UNO-Sicherheitsrat, schon am Dienstag über eine neue Irak-Resolution zu entscheiden. Indessen haben Gegner und Befürworter eines Militärschlages am Wochenende weiter um die noch unentschlossenen Mitglieder des Sicherheitsrates geworben. Der französische Außenminister Dominique de Villepin reist deshalb auf eine Mission in die afrikanischen Sicherheitsratsländer. Das Pariser Außenministerium bestätigte am Sonntag, dass de Villepin am Abend nach Angola, Kamerun und Guinea reisen wird.

Auch die USA umwerben die drei afrikanischen Staaten. Der angolanische Außenminister Jorge Chicote sagte in einem am Sonntag veröffentlichten BBC-Interview, Angola werde den Resolutionsentwurf nicht unterstützen, meldete die Nachrichtenagentur AFP. Der chilenische Präsident Ricardo Lagos sagte unterdessen am Samstag, er habe US-Präsident George W. Bush in einem Telefonat mitgeteilt, die Frist bis zum 17. März "sei zu knapp bemessen". Die Zerstörung der Massenvernichtungswaffen des Irak könne "drei oder vier Monate" in Anspruch nehmen. Bulgarien stellte sich hingegen hinter den Resolutionsentwurf, der auch von Spanien mitgetragen wird.(APA/AP/dpa)