Berlin - Über die Zukunftspläne von Jürgen Möllemann wird weiter spekuliert. Während die "Welt am Sonntag" den früheren FDP-Vize-Chef mit den Worten zitiert, er wolle weiter "in der liberalen Familie bleiben und dort Politik machen", heißt es in "Focus", Möllemann werde bis Monatsende aus der Partei austreten. Möllemann selbst schwieg weiter. Am kommenden Donnerstag will er in München sein Buch "Klartext. Für Deutschland" und möglicherweise auch seine Pläne vorstellen.
In der "Welt am Sonntag" heißt es weiter, Möllemann schließe die Gründung einer eigenen Partei nicht kategorisch aus. "Die FDP-Parteispitze will mich mit allen Mitteln rauswerfen. Je nach Ausgang dieses Vorgangs werden wir dann weiter sehen", zitiert das Blatt den Politiker. Er habe darauf verwiesen, dass er tief enttäuscht sei. Sein mehr als 30 Jahre langer Einsatz für die FDP solle mit einem Federstrich für null und nichtig erklärt werden.
Im "Spiegel" heißt es, mit einer überraschenden Einlassung im Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung stürze Möllemann die FDP "womöglich in die schwerste Finanzkrise ihrer Geschichte". Er behaupte plötzlich, das unter seinem Namen geführte Konto bei der luxemburgischen Niederlassung der Banque National de Paris, von dem eine Million Euro für die Finanzierung des umstrittenen anti-israelischen Flyers abgehoben wurde, gehöre ihm gar nicht. Er halte es "verdeckt" treuhänderisch für einen Geschäftspartner aus dem Emirat Dubai am Persischen Golf. (APA/AP)