Brüssel - Die NATO hat die Selbstmordanschläge in Kabul scharf verurteilt. "Sie sind ein ganz klares Zeichen dafür, was die Taliban in Afghanistan wirklich vorhaben", sagte NATO-Sprecher James Appathurai am Mittwoch in Brüssel. Die Taliban hätten "Zivilisten abgeschlachtet und Regierungsinstitutionen attackiert". Ihr Ziel sei es, "Schlagzeilen zu machen". Für Kabul sei dies zwar ein schwarzer Tag. Der Sprecher wies aber darauf hin, dass die Zahl von Anschlägen im vergangenen Jahr um 40 Prozent im Vorjahresvergleich gesunken sei.

Das Verteidigungsbündnis führt seit 2003 in Afghanistan die internationale Schutztruppe (ISAF) mit inzwischen gut 55 000 Soldaten. Appathurai sagte, es gebe keinen Zeitplan für einen Abzug. "Wir wollen unsere Rolle so lange wie nötig spielen und keinen Tag länger." Die Truppenpräsenz koste die Bündnispartner "Geld und Menschenleben". "Wir machen das, weil wir müssen und nicht, weil wir wollen." Die Zustimmung in der Bevölkerung zu den internationalen Soldaten hat jüngsten Umfragen zufolge massiv abgenommen. (APA/dpa)