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"Die Freie-Software-Bewegung ist der Ideologie der kubanischen Bürger näher"

AP Photo/Javier Galeano

Kuba hat diese Woche seine eigene Version des offenen Betriebssystems Linux veröffentlicht, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Es sei der jüngste Schlag im Kampf gegen die US-Hegemonie. 

Sicherheit

Die Distribution hört auf den Namen "Nova" und wurde im Rahmen einer Computermesse in Havanna vorgestellt. Damit wolle die Regierung die mehrheitlich von Microsoft lizenzierte Software in der sozialistischen Republik ersetzen. Man betrachte Microsoft-Systeme als potenzielle Gefahrenquelle, da US Sicherheitsbehörden Zugriff auf den Code des weltgrößten Softwarekonzens haben. 

Embargo

Ein weiterer Grund für den Einsatz von freier Software ist das langjährige US-Handelsembargo, das den legalen Zugriff auf Microsofts Programme und Updates erschwert.

Erst vergangenes Jahr hatte die kubanische Regierung den Verkauf von Computern an Private genehmigt. Laut einem Sprecher der Schule für freie Software liefen bereits 20 Prozent der PCs in Kuba mit Linux.

 

Bislang haben nur einige Ministerien den Umstieg auf das freie System hinter sich gebracht. Innerhalb der kommenden fünf Jahre sollen rund 50 Prozent der Rechner migriert werden.

Einem Sprecher nach gebe es innerhalb der Ministerien noch Bedenken zur Kompatibilität zu bestehenden Systemen. Nova inkludiert neben dem Betriebssystem auch ein Bündel an freien Anwendungen und Programmen.

Ideologie

Neben dem Sicherheitsaspekt betont ein Sprecher auch die ideologischen Vorteile. "Die Freie-Software-Bewegung ist der Ideologie der kubanischen Bürger näher, ganz abgesehen von der (gewonnenen) Unabhängigkeit und Souverenität". (zw)