Washington - In Afghanistan sind Tausende US-Waffen verschwunden, mit denen die einheimischen Sicherheitskräfte versorgt wurden. Das geht aus einem Bericht hervor, den die Untersuchungsbehörde des Kongresses (GAO) am Donnerstag (Ortszeit) in Washington veröffentlichte. Das Arsenal der vermissten Waffen reicht demnach von Maschinengewehren bis hin zu Granatenwerfern.

Insgesamt habe es das US-Verteidigungsministerium aufgrund von Nachlässigkeit und Personalmangel versäumt, komplett Buch über 87.000 Waffen zu führen, heißt es in dem Report. Das entspreche ungefähr einem Drittel aller Waffen, die an die afghanischen Sicherheitskräfte geliefert worden seien. Ihr Verbleib lasse sich nun nicht mehr zurückverfolgen.

Mängel bei der Buchhaltung

Das Verschwinden der Waffen und der Verdacht der Korruption innerhalb der afghanischen Regierung nähren Besorgnisse, dass ein Teil des Kriegsgeräts in die Hände von Taliban-Rebellen oder Al-Kaida-Terroristen gefallen sein könnte. Dem GAO-Report zufolge hat eine private Vertragsfirma der USA 2008 in Washington von Vorwürfen berichtet, dass afghanische Sicherheitskräfte Waffen an feindliche Kämpfer verkauften.

Das Pentagon hat Mängel bei der Buchhaltung eingeräumt und nach eigenen Angaben inzwischen Korrekturmaßnahmen unternommen, um den Weg von Waffen - etwa durch Seriennummern - verfolgen zu können. (APA/dpa)