Foto: Österreich Werbung/Wiesenhofer
Grafik: DER STANDARD

Seit dem Jahre 1958 steht auf dem Buchkogel im Leithagebirge eine Aussichtswarte, die sich stets großer Beliebtheit erfreute. Kein Wunder, denn die Sicht von der oberen Plattform reicht bis Bratislava und Sopron, zu den Kleinen Karpaten, zum Neusiedlersee und in die Ungarische Tiefebene sowie über das Wiener Becken hinweg zum Wienerwald, zu den Voralpen, zum Schneeberg und ins Wechselgebiet. Wenn die Sektion Eisenstadt des ÖTK - Erbauer der Warte - von einer fantastischen und perfekten Aussicht spricht, ist dies keine Übertreibung.

Der jetzige Bau ist der dritte seiner Art und stammt aus dem Jahre 1993. Die beiden ersten Anlagen bestanden - da sie aus Holz waren - nur relativ kurze Zeit, die moderne Metallkonstruktion dürfte eine wesentlich längere „Lebensdauer" haben und als Attraktion für die Wanderer fungieren.
Das Leithagebirge, das abschnittsweise die Grenze zwischen Niederösterreich und dem Burgenland - vor dem Jahre 1920 zwischen dem Kaiserreich Österreich und dem Königreich Ungarn - bildet, erreichte erst relativ spät einen größeren Bekanntheitsgrad und den Ruf als Wandergebiet.
Noch um die Wende zum zwanzigsten Jahrhundert empfahlen Autoren von Reiseschilderungen bei einem Ausflug in dieses Gebiet einen ortskundigen Führer, da man sich in dem ausgedehnten Territorium mit dem dichten Unterholz leicht verirren konnte.

In die Wege geleitet

Man sollte auch jetzt noch die markierten Routen nicht verlassen, denn das Gebiet ist relativ unübersichtlich. Die Markierungen und Beschilderungen sind heute aber ausreichend, um Orientierungsprobleme zu vermeiden.

In besonders langen Trockenperioden braucht man angeblich nur das Wasser der Quelle vor der Dreifaltigkeitskapelle umzurühren - und schon regnet es. Die Kürschnergrube ist übrigens ein aufgelassener Steinbruch mit einer eigenartigen Halbhöhle.

Die Route: Vom Anger vor der Wallfahrtskirche Loretto steigt man auf der roten Markierung zum Beginn der Waldrandsiedlung an, hält sich dort rechts und gelangt über die Dreifaltigkeitskapelle in einen Sattel, von dem aus der Aufstieg zum Buchkogel und zur Warte erfolgt. Gehzeit 1½ Stunden. Nun zurück in den Sattel und geradeaus auf der Weitwandermarkierung bis zum Schönen Jäger. Der kurze Abstecher zur Kürschnergrube ist blau markiert. Gehzeit ab Buchkogel 1¼ Stunden.

Rot ist der weitere Weg nach Loretto markiert. Gemütlich geht es bergab, man passiert ein dem Heiligen Krispin geweihtes Marterl und erreicht nahe der Waldrandsiedlung die Anstiegsroute, auf der es zum Ausgangspunkt zurückgeht. Gehzeit ab Schöner Jäger etwa zwei Stunden. (Bernd Orfer/DER STANDARD, Printausgabe, 14./15.2.2009)