Die internationale Finanzmarktkrise beeinträchtigt die Bedingungen und die Konditionen, zu denen die österreichischen Unternehmen bei den Banken Kredite aufnehmen können, teilte die OeNB am 6. Februar mit. Weniger ausgeprägt seien die Auswirkungen der Krise im Privatkreditgeschäft.

Das zeigten die Ergebnisse der Umfrage über das Kreditgeschäft im Jänner 2009, in deren Rahmen die Kreditmanager führender Banken ihre Einschätzung der Kreditentwicklung im vierten Quartal 2008 sowie einen Ausblick auf das erste Quartal 2009 gegeben haben.

Refinanzierung bleibt schwierig

Nach wie vor erschwere die Finanzmarktkrise die Refinanzierung der Banken auf dem Geld- und auf dem Kapitalmarkt, was sich laut OeNB im Umfang und in den Margen der von den Banken vergebenen Kredite niederschlage.

In Summe hätten die österreichischen Banken ihre Firmenkreditrichtlinien seit Beginn der Finanzmarktturbulenzen im vierten Quartal 2008 nun schon sechs Quartale hintereinander restriktiver ausgerichtet. Die Kreditrichtlinien sind die internen, schriftlich festgelegten und ungeschriebenen Kriterien, die festlegen, welche Art von Krediten eine Bank als wünschenswert erachtet.

Schärfere Bedingungen

Gleichzeitig hätten die Banken ihre Kreditbedingungen kontinuierlich verschärft. Im vierten Quartal 2008 sind demnach zum sechsten Mal hintereinander die Zinsspannen für risikoreichere Kredite gestiegen, in etwas geringerem Ausmaß auch für Kreditnehmer durchschnittlicher Bonität.

Alle anderen Bedingungen für die Vergabe von Unternehmenskrediten - wie Sicherheiten, Höhe und Fristigkeit der vergebenen Kredite, die Zusatz- oder Nebenvereinbarungen sowie die Kreditnebenkosten - seien ebenfalls restriktiver gehandhabt worden.

Nur leicht verschärft worden sind laut OeNB die Kreditrichtlinien im Privatkundengeschäft - sowohl für Wohnbaufinanzierungen als auch für Konsumkredite. Allerdings seien die Zinsmargen für Kredite an private Haushalte ebenfalls angehoben, "und zwar nicht nur für risikoreichere Kredite". (red)