Kiel - Im Prozess gegen einen ehemaligen Landesvorsitzenden der rechtsextremen NPD (Nationaldemokratische Partei Deutschlands) in der deutschen Ostsee-Stadt Kiel hat die Anklage in in ihrem Plädoyer fünfeinhalb Jahre Haft gefordert. Der 35-Jährige soll im August 2008 zwei Mitglieder des Rockerclubs "Hell's Angels" niedergestochen haben. Die Verteidigung beantragte dagegen Freispruch, wie ein Sprecher des Landgerichts Kiel am Montag sagte. Das Urteil wird am Donnerstag erwartet.

Einer der Anwälte des Angeklagten sagte laut dem Gerichtssprecher, bei den Stichen des Ex-Landesvorsitzenden der NPD Schleswig-Holstein habe es sich um Nothilfe für einen Kameraden gehandelt, der von den Rockern angegriffen worden sei. Die Messerattacke ereignete sich im vergangenen August während einer Schlägerei zwischen mutmaßlichen Neonazis einerseits und "Hell's Angels" andererseits vor dem Kieler Amtsgericht. Dort sollte an jenem Tag die Anklage gegen einen Rechten verhandelt werden, der ebenfalls ein Mitglied der Rockergruppe niedergestochen hatte. (APA)