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Frankfurts Flughafenförster Thomas Müntze bekommt Unterstützung durch Wärmebildkameras.

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Frankfurt/Berlin/Wien - Die Bilder des Airbus A320, der vor einem Monat in New York im Hudson River notwassern musste, sind vielen Flugpassagieren immer noch im Kopf. Ein Vogelschwarm war es gewesen, der das Flugzeug außerplanmäßig zum Aufsetzen gezwungen hatte. Um eine ähnliche Situation zu vermeiden, setzt der Flughafen Frankfurt am Main als erster deutscher Flughafen demnächst auf militärische Technik.

Wärmebildkameras, wie sie auch für Militärzwecke eingesetzt werden, sollen Vogelschwärme ins Visier nehmen - und damit Thomas Müntze, den einzigen Flughafenförster Deutschlands, unterstützen. "Taucht ein Schwarm auf, informiert die Warnanlage sofort die Flugsicherung, und diese gibt dem Piloten einen Hinweis", sagt Flughafen-Sprecher Wolfgang Schwalm zum Standard. Für diese Technik haben sich die Flughafenbetreiber entschieden, weil die Anflugschneise für die neue Landebahn ab 2011 über den Main führt. Und dort tummeln sich allerhand Wasservögel, die die Maschinen in ernsthafte Schwierigkeiten bringen könnten. Kleinerem Getier will man weiterhin auf die konventionelle Art zu Leibe rücken: indem man den Airport für sie unattraktiv macht. Das bedeutet: Nirgendwo dürfen Essensreste liegen, das Gras bleibt so hoch, dass Vögel dort keine Nahrung finden.

Erfahrungen verfolgen

Am Flughafen Wien-Schwechat will man die Erfahrungen der Frankfurter Kollegen mitverfolgen und bewerten. Der Einsatz von Wärmebildkameras ist vorerst nicht geplant. Kurzes Gras, über Lautsprecher abgespielte Stressrufe, Leuchtkugeln und Knallpatronen vertrieben die Vögeln gut, heißt es vom Flughafen. Außerdem sei nicht mit Schwärmen schwerer Wassertiere zu rechnen. (bau, spri/DER STANDARD-Printausgabe, 17.2.2009)