Genf - Die Vereinten Nationen gehen Hinweisen nach, die auf Kriegsverbrechen in Sri Lanka sowohl seitens der Regierungstruppen als auch der Tamilen-Rebellen hindeuten. Die UN- Hochkommissarin für Menschenrechte Navi Pillay sagte am Freitag, die Regierung habe wiederholt Gebiete im Nordosten beschossen, die als Schutzzonen für Zivilisten ausgezeichnet gewesen seien. Umgekehrt gebe es Berichte, dass die Rebellen die Bevölkerung als menschliche Schutzschilde missbrauche und Menschen bei Fluchtversuchen erschieße. Beide Seiten müssten das Feuer einstellen, um die Evakuierung von bis zu 180.000 Zivilisten aus dem Kampfgebieten zu ermöglichen.
Die Regierungstruppen haben die Aufständischen auf ein Gebiet von 37 Quadratkilometern zurückgedrängt und sprechen seit Wochen von der Endphase des seit über 25 Jahren anhaltenden Krieges. Bei dem Kampf der Rebellen für einen eigenen Tamilen-Staat sind seit 1983 mindestens 70.000 Menschen ums Leben gekommen. (Reuters)