Die Krise am US-Zeitungsmarkt hat das dritte Opfer seit Ende vergangenen Jahres gefordert. Der Zeitungskonzern Journal Register, der insgesamt 20 Blätter unter anderem in Detroit und Philadelphia herausgibt, beantragte am Samstag (Ortszeit) Insolvenz mit Gläubigerschutz. Das Unternehmen will nun über ein Abkommen mit seinen Geldgebern die Schuldenlast drastisch verringern, um bis Juli mit einem Neustart das Insolvenzverfahren wieder zu verlassen. Die Aktien der neuen Gesellschaft sollen komplett bei den Gläubigerbanken liegen, darunter J.P. Morgan.

In dem Insolvenzantrag gab die Journal Register Co. an, zum 30. November habe sie Schulden von 692 Millionen Dollar (550 Mio. Euro) bei Firmenwerten von lediglich 596 Millionen Dollar gehabt. Die Probleme des Zeitungskonzerns kommen zu einem großen Teil aus einer auf Pump finanzierten Einkaufstour in den vergangenen Jahren. Die aktuelle Werbeflaute machte die Bedienung der hohen Schulden unmöglich.

Für den bisher aufsehenerregendsten Insolvenzfall in der US- Zeitungsbranche sorgte im Dezember die Tribune Company, die unter anderem die "Los Angeles Times" herausgibt. Im Jänner suchte die "Star Tribune" aus Minneapolis Gläubigerschutz. Die "New York Times", ein Flaggschiff der US-Zeitungsbranche, musste sich zuletzt den mexikanischen Milliardär Carlos Slim als Großinvestor ins Boot holen. (APA/dpa)