Informationen über "Erbschafts-Mails" finden sich unter http://www.schockwellenreiter.de/nc/inhalt_a_z.html

Eine Salzburger Geschäftsfrau hat ein Erbschaftsversprechen im Internet für bare Münze genommen und 350.000 Euro an unbekannte Kriminelle überwiesen. Der Fall wurde im Dezember bei der Polizei angezeigt. Doch diese konnte die Urheber der Massen-Mails bisher nicht ausfindig machen. Oberst Josef Holzberger vom Salzburger Landeskriminalamt rät den Internet-Usern, derartige Mails sofort zu löschen.

Ein 40 Prozent-Anteil an einer sechs Millionen US-Dollar hohen Erbschaft versprochen

Nach einem Bericht des ORF wurde der Salzburgerin in dem Mail ein 40 Prozent-Anteil an einer sechs Millionen US-Dollar hohen Erbschaft versprochen, wenn sie Notar, Anwaltskosten und Steuer vorfinanziere und die Spesen im Voraus bezahle. Die Geschäftsfrau schenkte dem dubiosen Schreiben Glauben und überwies den Tätern insgesamt 350.000 Euro. Danach wurde der Kontakt mit ihr abgebrochen.

Münzsammlung verkauft und Bausparer aufgelöst

"Um die 350.000 Euro zahlen zu können, hat die Frau aus der Firma Geld entnommen, eine Münzsammlung verkauft und Bausparer aufgelöst", schilderte Holzberger der APA. Hinter den Machenschaften stünden vorwiegend Nigerianer, deshalb werde das kriminelle Netzwerk auch "Nigeria-Connection" genannt. Solche Massen-Mails würden weltweit zu Tausenden verschickt. Die Absender ließen sich die geforderten Summen auf Bankverbindungen verstreut über alle Kontinente überweisen. Einen ähnlichen Fall wie in Salzburg gebe es auch in Tirol, so der Kriminalbeamte.

Kopf schütteln

Über die Gutgläubigkeit mancher Mail-Empfänger kann die Polizei nur den Kopf schütteln. Die Texte seien holprig verfasst und müssten allein dadurch auf Skepsis stoßen, hieß es. Der erste Satz eines dieser Mails, das Holzberger der APA zukommen ließ, begann mit: "Trauriges morgens empfing ich nicht Ihre Antwort." In den folgenden Sätzen schrieb ein angeblicher Mitarbeiter eines "Finanzhauses in den Niederlanden", dass ein verstorbener Kunde ein Konto mit sechs Millionen US Dollar hinterlassen habe, aber keine Begünstigten da seien.

"Wegen unseren Finanzhaus vorschriften kann nur ein Ausländer als nächster Verwandten stehen und deshalb habe ich mich entschlossen Sie zu kontaktieren, um mit Ihnen zusammen zu arbeiten um diese untätigen Fonds zu reaktivieren. .....Was ich von Ihnen verlange ist als nächster Verwandter des Verstorbenen zu stehen....", erklärte ein gewisser Herr Steve Morgan. Kommentar von Holzberger: "Keinesfalls auf das Mail antworten." (APA)