Bild nicht mehr verfügbar.

Die Not macht erfinderisch: VDie Lagunenstadt erlaubt Cola-Automaten auf seinen Straßen.

Foto: AP/Andrea Merola

Venedig  - Der Getränkehersteller Coca-Cola rückt zum "Sponsor" Venedigs auf. Der US-Konzern zahlt der Stadt in den kommenden fünf Jahren 2,1 Millionen Euro und darf dafür Getränke- und Snack-Automaten aufstellen. Das berichtete die in Turin erscheinende Tageszeitung "La Stampa" am Montag.

Die Gemeinde versicherte, dass die Automaten an Orten aufgestellt würden, an den sie nicht allzu stark auffallen, etwa an den Anlegestellen der Vaporetti, der Fähren Venedigs. Der Vertrag mit Coca Cola löste den heftigen Protest der Gastronomen aus, die ohnehin unter einer Krise im Tourismus leiden. Sie fürchten einen starke Einbußen bei den Einnahmen.

Die Kassen der Gemeinde seien leer, es gebe kein Geld für die Restaurierung der Palazzi mehr, sagte kürzlich Bürgermeister Massimo Cacciari. Das geplante Schleusensystem MOSE, das die Lagunenstadt vor Hochwasser schützen soll, koste Venedig mehr als 650 Millionen Euro. Damit bleibt offenbar kein Geld mehr übrig für die Erhaltung von Kirchen und Häusern. Der Bürgermeister hatte sich stets gegen den Bau des Schleusensystems gewehrt, das von der Regierung Berlusconi unterstützt wird und insgesamt 4,5 Milliarden Euro kostet.

Venedig rechnet wegen der Wirtschaftskrise mit einem deutlichen Rückgang im Fremdenverkehr. 2008 wurden bereits 2,5 Prozent weniger Touristen registriert. Die Zahl der ausländischen Besucher sank um 3,6 Prozent. (APA)