Paris - Nach monatelangem Grabenkrieg will Frankreichs Sozialistische Partei (PS) ihre Spaltung überwinden. Ein Vierteljahr nach der umstrittenen Wahl der neuen Parteichefin Martine Aubry holt diese ein Dutzend Anhänger ihrer unterlegenen Rivalin Segolene Royal in die Spitze der größten französischen Oppositionspartei. "Das ist sehr gut", sagte Royal, die Aubrys Wahl im November wegen eines äußerst knappen Vorsprungs zunächst angefochten hatte, dem Sender France-Info am Dienstag. Auch sie sei bereit, Verantwortung zu übernehmen.

Die Sozialisten hatten in den vergangenen Monaten wegen ihres internen Führungsstreits ein desolates Bild abgegeben. In ihrer Funktion als wichtigste Oppositionskraft zur Regierung von Präsident Nicolas Sarkozy traten sie zeitweise kaum noch in Erscheinung. Die Aufnahme der Royal-Anhänger in die Parteiführung soll nun am Dienstagabend beschlossen werden.

Die 55-jährige Royal ließ offen, ob sie selbst einen Posten übertragen bekomme. Beste Lösung für sie sei es, von der PS mit zeitlich begrenzten Missionen betraut zu werden, sagte die Ex-Präsidentschaftskandidatin, die auf eine neue Kandidatur um das höchste Staatsamt im Jahr 2012 spekuliert. Sie will demnach "einen besonderen Platz" in der Partei. (APA/AFP)