Thalheim/Frankfurt  - Der deutsche Solarzellen-Hersteller Q-Cells hat wegen der schwierigen Wirtschaftslage seine Umsatzprognose für 2009 erneut leicht gesenkt. Das Unternehmen erwartet nun nur noch Erlöse zwischen 1,7 und 2,1 Mrd. Euro, wie Q-Cells am Dienstag mitteilte. Bereits im Dezember hatte der Konzern die Umsatzerwartung auf 1,75 bis 2,25 Mrd. Euro revidiert, davor hatte Q-Cells noch 2,25 Mrd. Euro als Ziel angegeben. Das Produktionsvolumen soll aber unverändert zwischen 800 Megawatt und einem Gigawatt liegen.

Im abgelaufenen Jahr hat das börsennotierte Unternehmen nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von 1,25 Mrd. Euro erwirtschaftet. Das waren 46 Prozent mehr als 2007 mit 858,9 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss erhöhte sich um rund 28 Prozent auf 190,5 Mio. Euro im Jahr 2008.

Erweiterung des Vorstands

Mit Blick auf die weitere Entwicklung und Globalisierung des Unternehmens sowie des Photovoltaikmarktes habe der Aufsichtsrat beschlossen, den Vorstand von Q-Cells um ein weiteres Mitglied aufzustocken. So wurde zum 1. April Marko Schulz (44) zum fünften Vorstand für den Bereich "Sales & Systems" bestellt. Er ist seit 2007 als Geschäftsführer der Q-Cells International für das Projektgeschäft im Konzern zuständig. Er habe unter anderem 13 Jahre bei der Unternehmensberatung McKinsey Projekte im Energie- und im öffentlichen Sektor federführend begleitet.

Spekulationen um eine Fusion der Q-Cells mit dem norwegischen Konkurrenten Renewable Energy Corp (REC) haben den Aktien der beiden Unternehmen am Dienstag Auftrieb gegeben. Die Papiere von Q-Cells stiegen in Frankfurt gegen den Trend um fünf Prozent auf 14,14 Euro. REC-Titel wurden in Oslo mit einem Plus von 6,6 Prozent am Mittag vorübergehend vom Handel ausgesetzt. Q-Cells wollte sich zu den Gerüchten nicht äußern, REC war für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen.

"Ein Zusammenschluss wäre durchaus sinnvoll", sagte ein Analyst. "REC ist der zweitgrößte Zulieferer von Q-Cells. Außerdem ist Q-Cells bereits mit 17 Prozent an REC beteiligt." Fusioniert könnten Q-Cells und REC vor allem im Asien-Geschäft Kosten sparen. (APA/dpa/Reuters)