Die Grünen Gemeinderätinnen Eva Lachkovics und Claudia Smolik entrollten am Donnerstag für die Erhaltung des WEV-Eislaufplatzes ein Banner.

Foto: derStandard.at/Gedlicka

Wien - "Man kauft kein Grundstück um 4,2 Millionen Euro und belastet es dann, wenn man nicht damit rechnen kann, dass man es entweder gewinnbringend bebauen oder weiterverkaufen kann." Bei den Wiener Grünen schrillen auch ein Jahr nach dem Beschluss einer dreijährigen Bausperre für das Grundstück, auf dem der Wiener Eislaufverein (WEV) seit 130 Jahren eine Sportstätte betreibt, die Alarmglocken. Die Grünen Gemeinderätinnen Eva Lachkovics und Claudia Smolik forderten am Donnerstag eine sofortige und dauerhafte Absicherung des Eislaufplatzes als Sportfläche. Am Montag, 2. März, bezahlen die Grünen EisläuferInnen "als Zeichen der Wertschätzung für den Eislaufplatz" ab 18 Uhr den Eintritt beim Wiener Eislaufverein.

Im Mai 2008 wurde das Grundstück an die Gemeinnützige Wohnbausgesellschaft Buntes Wohnen verkauft, der Gemeinderat beschloss eine dreijährige Bausperre für die Liegenschaft. Die Wiener Grünen wittern indessen Grundstücksspekulationen, da die Liegenschaft mit einem Pfandrecht der Kärntner BKS Bank bis zu einem Höchstbetrag von 3.375.000 Euro belastet wurde: "Es scheint also, dass sich Buntes Wohnen beim Kauf auf realistische Chancen auf eine Widmungsänderung in Richtung Bauland verlassen hat." Zu denken gibt Lachkovics und Smolik auch, dass es Buntes Wohnen ablehnt, den Pachtvertrag mit dem Wiener Eislaufverein ins Grundbuch eintragen zu lassen. Gefordert wird der Erhalt der Fläche "genau so, wie sie ist als öffentliche Freifläche".

"Ökonomisch sehr vertretbar und nicht spekulativ" ist der Kauf für den Geschäftsführer von Buntes Wohnen, Saad-El-Din Hadj-Abdou. Ein Grundstück in dieser Lage sei sonst nicht um diesen Preis zu bekommen, so Hadj-Abdou gegenüber derStandard.at. Konkrete Baupläne gebe es derzeit keine. Allerdings sei es möglich, dass "Einrichtungen in Absprache mit den Anrainern irgendwann verbessert" werden. Dies betreffe aber nicht den 6.000 Quadratmeter großen Eislaufplatz, sondern die restlichen 4.000 Quadratmeter des Grundstücks. (glicka, derStandard.at 26. Februar 2009)