Wien - Der österreichische Mathematiker Edmund Hlawka ist Medienberichten zufolge am 19. Februar im Alter von 92 Jahren gestorben. Bei einem Festkolloquium anlässlich seines 90. Geburtstags im Jahr 2006 wurde Hlawka als "bedeutendster und - über Werk und Schüler - auch einflussreichster österreichischer Mathematiker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts" gewürdigt.
Hlawka wurde am 5. November 1916 als Sohn einer Wiener Technikerfamilie in Bruck an der Mur (Steiermark) geboren. Er studierte ab 1934 Mathematik, Physik und Chemie an der Universität Wien und wurde 1938 mit einem Thema aus der Zahlentheorie, die sein Lebensthema werden sollte, promoviert. Durch seine Habilitationsschrift "Zur Geometrie der Zahlen" (1944) erlangte er als 28-Jähriger Weltruf in seinem Fach.
Graz, Wien und Ausland
Nach seiner Habil erhielt er einen Ruf an die Technische Hochschule in Graz, wenige Jahre später (1948) wechselte er an die Universität Wien, wo er eine breite Lehr- und Forschungstätigkeit über mehr als drei Jahrzehnte entfaltete. In diese Zeit fielen auch Gastaufenthalte und Gastprofessuren am Institute for Advanced Study in Princeton, in Pasadena, an der Sorbonne in Paris. 1981 folgte Hlawka schließlich einem Ruf auf ein Ordinariat an der Technischen Universität Wien.
Hlawka war u.a. "wirkliches Mitglied" der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, besaß fünf Ehrendoktorate und war Inhaber bedeutender Wissenschaftspreise. Als Träger des Österreichischen Ehrenzeichens für Wissenschaft und Kunst war Hlawka Mitglied der Österreichischen Kurie für Wissenschaft und Kunst.
Hlawka hat fundamentale Beiträge zur Mathematik, insbesondere zur Zahlentheorie, geleistet. So konnte er unter anderem mit seinem Hlawkaschen Satz grundlegende Fragen zur statistischen Mechanik beantworten. (APA)