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Dalia Grybauskaitestellte sich den Fragen aus der Bevölkerung.

Foto: APA/EPA/OLIVIER HOSLET

Vilnius - EU-Haushaltskommissarin Dalia Grybauskaite ist laut eigenen Worten weder lesbisch noch war sie jemals eine Agentin des sowjetischen Geheimdienstes KGB. Die 52-jährige reagierte damit am Freitag auf entsprechende Fragen im Rahmen eines Chats auf dem baltischen News-Portal "delfi". Grybauskaite hatte am Tag davor ihre von vielen erwartete Kandidatur bei den litauischen Präsidentenwahlen im Frühjahr bekannt gegeben.

Die Fragesteller bezogen sich laut der Nachrichtenagentur BNS auf kursierende Gerüchte sowie auf litauische Medienberichte über Grybauskaite, die bereits einige Jahre zurück liegen. Litauen gilt gemeinsam mit Polen, Lettland und Russland als eines jener Länder in Europa, in denen sexuell offen alternativ orientierte Menschen die größten Akzeptanzprobleme haben und auch mit Übergriffen rechnen müssen. Die Aktivitäten von Politikern und sonstigen Bürgern während der Sowjetzeit sind in allen drei baltischen Staaten ebenfalls ein heikles Thema.

Fünf Kandidaten

Grybauskaite will als parteifreie Kandidatin Nachfolgerin des amtierenden Staatspräsidenten Valdas Adamkus (82) werden, der nach zwei nicht aufeinander folgenden Amtsperioden im Juli in den Ruhestand geht. Bisher gibt es fünf Kandidaten. Der konservative Ministerpräsident Litauens, Andrius Kubilius, gab bereits am Donnerstag eine Wahlempfehlung für Grybauskaite ab. Die EU-Kommissarin gilt wegen ihrer hohen Popularitätswerte als Favorit im Rennen um das Amt des litauischen Staatspräsidenten. (APA)