Frankfurt  - Die deutsche Baumarktkette Praktiker reagiert mit Kurzarbeit und einem Einstellungsstopp auf einen Gewinneinbruch. Der Überschuss ging 2008 um mehr als zwei Drittel auf 7,1 Mio. Euro zurück, wie der Konzern am Montag im saarländischen Kirkel mitteilte. In 86 von 260 Standorten in Deutschland werde seit Wochenbeginn kurzgearbeitet, sagte ein Sprecher. Der Einstellungsstopp gelte unbefristet. Die im Nebenwerteindex MDax gelistete Aktie baute nach der Mitteilung ihre Kursverluste aus und notierte sechs Prozent im Minus.

Zwar stieg das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) um 11,3 Prozent auf 129,1 Mio. Euro. Der starke Kursverfall mehrerer Währungen in Osteuropa, wo Praktiker rund ein Drittel seiner Umsätze erwirtschaftet, machte den Zugewinn jedoch zunichte. Hinzu kam eine Wertberichtigung von 53,9 Mio. Euro auf Verlustvorträge. Angesichts der unsicheren wirtschaftlichen Lage sei die Wahrscheinlichkeit geringer geworden, Steuervorteile aus der Verrechnung von Verlusten aus der Vergangenheit mit künftigen Gewinnen zu ziehen, erläuterte ein Sprecher.

Praktiker will deshalb die Dividende um 35 Cent auf 10 Cent je Aktie kürzen.

Der Konzern hat wegen der Zurückhaltung vieler Kunden und der Probleme im Osteuropageschäft auch sein Umsatzziel 2008 verfehlt. Statt der angepeilten Umsatzsteigerung sanken die Konzernerlöse im vergangenen Jahr um ein Prozent auf 3,91 Mrd. Euro, wie Praktiker bereits Anfang Jänner mitgeteilt hatte. (APA/Reuters)