Manchmal ist es das Beste, sich an Monty Python zu halten. Schon 1971 haben die britischen Komiker für den schnellen, ehrlichen Wechsel plädiert: "And Now For Something Completely Different."
Anders der ORF-Kulturmontag: Hier trachtet man, Sendungsbeiträge, Studiogäste, andere Sendungsbeiträge, neue Studiogäste abgerundet, ja möglichst sanft ineinanderfließend durchzumoderieren.

Clarissa Stadler musste in art.genossen vorgestern einiges an Harmonisierung aufwenden, um Themen wie den Diven-Kult um Hildegard Knef, die österreichische Erregung beim Bau von Minaretten und den Filmstart der neuen Brenner-Episode, Der Knochenmann, zu bündeln.
Monty Python hätten daraus vermutlich etwas ganz Neues, nicht im Sinne des Erfinders Wirkendes gemacht. Clarissa Stadler wählte den Mittelweg und blieb dabei auch nicht witzfrei. Nachdem die handzahmen Studiogäste - Regisseur Wolfgang Murnberger und Brenner-Darsteller Josef Hader - Rede und Antwort in Sachen Hendlphobie standen (eine Grillhendlstation ist Hauptlocation in ihrem Film), kam im nächsten Beitrag der von einem anonymen Drohbriefschreiber verfolgte Schriftsteller Veit Heinichen in Triest zu Wort.

Nichts schien danach naheliegender, als den Heinichen-Fall direttissima auf Josef Hader zu projizieren, der, auf alles gefasst, noch im Studio saß. "Ist Ihnen das auch schon passiert?" Hader: "Nein." - "Wirklich nicht?" - "Nein, noch nie." - "Kein Stalker oder so?" - "Keiner, nix." - "Ach so, na dann." Die präventive Anteilnahme hat ja etwas für sich, doch im Zweifelsfall erinnern wir in solchen Situationen an Monty Pythons Mut zum harten Schnitt. Oft ist nämlich das eine ganz anders als das andere. (Margarete Affenzeller/DER STANDARD; Printausgabe, 4.3.2009)