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Foto: AP/Blackwell

Bissau - Der bisherige Parlamentspräsident des westafrikanischen Landes Guinea-Bissau, Raimundo Pereira, ist am Dienstag als Interimsstaatschef vereidigt worden. Er tritt die Nachfolge des langjährigen Präsidenten João Bernardo Vieira an, den Soldaten am Montag erschossen hatten. An der Zeremonie im Parlament nahmen Regierungschef Carlos Gomes Junior und eine Delegation der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (CEDEAO) teil.

Gemäß der Verfassung muss der Interimspräsident innerhalb von 60 Tagen Präsidentschaftswahlen organisieren. Die Armee erklärte, bei den blutigen Vorfällen vom Vortag handle es sich nicht um einen Putsch.

Den 69-jährigen Staatschef hatten am Montag vor seinem Haus Kugeln mehrerer Soldaten getroffen, als er fliehen wollte. Nur wenige Stunden zuvor war der Generalstabschef des Landes, Tagmé Na Waié, durch einen Bombenanschlag getötet worden. Der Sprecher einer Militärkommission sagte, Vieira sei einer der Hauptverantwortlichen für den Tod Na Waiés. Zwischen der Armee und Vieira schwelte bereits seit Monaten ein Konflikt. Ende November hatten mehrere Soldaten den Präsidentenpalast in Bissau angegriffen und zwei von Vieiras Leibwächtern getötet. (APA)