Bild nicht mehr verfügbar.

Grafik: APA

Wien - Die sogenannte "Reiseintensität" hat sich in den vergangenen Jahrzehnten mehr als verdoppelt, geht aus den aktuellen Zahlen der Statistik Austria hervor. Der Aktivurlaub verdrängt den Strandurlaub zusehends. 1969 leisteten sich nur 27,5 Prozent der Bevölkerung über 15 Jahren eine Haupturlaubsreise (4 Tage und mehr), bis 2008 stieg der Anteil auf 61,4 Prozent. Die Reise geht meist nach Italien oder Kroatien.

Seit Jahrzehnten gewinnt Reisen an Bedeutung. Zu einem deutlichen Knick bei der Reiselust kam es allerdings zwischenzeitig nach den Terroranschlägen in New York vom 11. September 2001 - im Jahr darauf gingen nur 48 Prozent der Österreicher länger auf Urlaub (nach 53,6 Prozent in 2001).

Zahl der Auslandsreisen stieg rapide

Unter dem Strich hat sich das Reisevolumen bei Haupturlaubsreisen in den vergangenen 40 Jahren jedoch mehr als verdreifacht - von 2,4 Millionen im Jahr 1969 auf 8,6 Millionen in 2008. Die Zahl der Ferienreisen ins Ausland auf 5,3 Millionen hat sich in den vergangenen 40 Jahren sogar verfünffacht (1969: 1,1 Millionen); die Zahl der inländischen Urlaubsreisen hat sich auf 3,2 Millionen mehr als verdoppelt (1969: 1,3 Millionen).

Bis zum Anfang der 1980er Jahre blieben die Österreicher in den Ferien noch lieber in der Heimat. 2008 gingen aber bereits 62,3 Prozent der größeren Reisen ins Ausland. Italien ist mit 20,1 Prozent nach wie vor das beliebteste Ziel. Der Radius, in dem sich die österreichische Bevölkerung bewegt, ist insgesamt relativ klein: Hinter Italien folgte 2008 Kroatien auf dem zweiten Platz mit rund 11,3 Prozent, vor Deutschland (8,9 Prozent), Spanien und Griechenland mit einem Anteil von 7,4 Prozent bzw. 6,3 Prozent.

Die Hauptmotive für den Urlaub waren seit den 80er Jahren vor allem Strand- und Badeaufenthalte, sportliche Aktivitäten und Erholung. Die Bedeutung der Strand- und Badeaufenthalte nimmt aber stetig ab. In den letzten 20 Jahren hat sich deren Anteil von 37,9 Prozent (1987) auf 20,2 Prozent (2008) fast halbiert und seit 2006 ist der Anteil der Aktivurlaube bei Haupturlaubsreisen (2008: 22,8 Prozent) höher als der Anteil der klassischen Strand- und Badeaufenthalte.

Reisezeit verkürzt sich

Im Langfristvergleich wird kürzer gereist: Knapp die Hälfte der Haupturlaubsreisen dauerte 2008 zwischen fünf und sieben Tagen, während es 40 Jahren noch zwischen einer und zwei Wochen waren. Für Kurzurlaube der Österreicher ist das eigene Land die beliebteste Destination (2008: 69 Prozent). Bei kurzen Reisen ins Ausland waren unsere Nachbarländer Deutschland mit 27,3 Prozent und Italien mit 25,0 Prozent die mit Abstand beliebtesten Ziele.

Generell verreist die österreichische Bevölkerung mehr im Sommer als im Winter, doch Urlaubsreisen im Winter sind auf dem Vormarsch. Während 1969 nur 12,0 Prozent der Haupturlaubsreisen im Winter stattfanden, lag der Anteil im Jahr 2008 schon über 30 Prozent. Seit einigen Jahren ist die Tendenz zu einer gleichmäßigeren Verteilung der Reisen beobachtbar (1969: 61,5 Prozent der Haupturlaube in den Ferienmonaten Juli und August, 2008: 37,5 Prozent). Die Annäherung der Saisonen ist vor allem bei längeren Inlandsurlaubsreisen zu erkennen. (APA)