Wien - Nach 97-tägiger Pause geht am Freitag die ADEG Erste Liga wieder los. Der FC Wr. Neustadt startet aus der Pole Position, die Magnarianer weisen vor der 20. Runde drei Punkte Vorsprung auf Admira sowie fünf Zähler Guthaben auf Aufsteiger SKN St. Pölten auf.

"Es gibt eigentlichen keinen Grund, nicht Meister zu werden. Unser Ziel ist der Titel", erklärte Wr. Neustadts Trainer Helmut Kraft am Dienstag auf der Startpressekonferenz in Wien. Für ihn sind aber nicht nur die Admira und St. Pölten starke Konkurrenten, die dem Spitzenreiter das Leben schwer machen können. "So haben wir zum Beispiel gegen SV Grödig vier Punkte liegen lassen. Wir treffen noch zweimal auf Admira, wollen mit unserem kleinen Vorsprung gut haushalten", meinte der Tiroler.

Auch der zweite Krösus der Liga, Trenkwalder Admira, betrachtet die Wr. Neustädter als Favoriten. "Sie haben mit dem besseren Torverhältnis sogar vier Punkte Vorsprung", bemerkte Walter Schachner. "Natürlich wird bei uns über den Aufstieg gesprochen. Ich alleine kann das nicht schaffen, es braucht auch ein gutes Team und ein gutes Umfeld. Das habe ich", glaubt Schachner. Mit  Sascha Laschet (Waidhofen/Ybbs) hat er im Winter einen Routinier als Verstärkung bekommen, ein weiterer Zugang ist der Ex-Rieder Daniel Toth.

Während der drittplatzierte SKN St. Pölten seinen in der Torschützenliste führenden Goalgetter Sadovic verloren hat, holte das viertplatzierte Wacker Innsbruck mit Mossoro (Estrela Amadora) einen Stürmer. Auch Semsudin Mehic von den Rapid-Amas wurde verpflichtet. Doch der sofortige Wiederaufstieg nach nur einem Jahr der Zweitklassigkeit dürfte auch mit dem Duo nur schwer zu realisieren sein. St. Pölten-Coach Martin Scherb, der ohne Neuen auskommt, gab sich entspannt: "Wenn wir mit unserer jungen und teilweise unerfahrenen Mannschaft nicht aufsteigen, wird sich die Enttäuschung in Grenzen halten."

Auch in Tirol gibt man sich  keinen großen Illusionen hin. "Die Neustädter und die Admiraner sind auch wegen ihrer Budgets praktisch nicht einzuholen. Sollten sie jedoch Schwächen zeigen, werden wir versuchen, das auszunützen", meinte Wacker-Trainer Walter Kogler.

Größer als der Kreis der Titelanwärter ist jener der Abstiegskandidaten. Den sechstplatzierten FC Gratkorn trennen vom Schlusslicht FC Lustenau lediglich fünf Punkte. Dazwischen drängen sich die Salzburger Juniors, SV Grödig, der krisengeschüttelte DSV Leoben,  Vöcklabruck sowie die beiden Lustenauer. In Leoben ist nach dem Abgang von sieben Stammspielern und dem Konkursverfahren, das bis zum 15. März (Lizenzantrag) nicht abgeschlossen sein wird, mit dem Profibetrieb nach Saisonende Schluss. Aber der Traditionsverein verspricht im Namen seiner jungen Mannschaft: "Das Ziel heißt ganz klar: Wir wollen auf keinem Abstiegsplatz absteigen!" (APA/red)