Maison Martin Margiela

Bitte beschreiben Sie Ihre RONDO- Geburtstagspuppe!

Margiela: Es ist eine typische Margiela-Puppe, eine Schneiderpuppe, das grundlegende und wichtigste Element eines Couture-Ateliers.

Haben Sie als Kind selbst Puppenanziehen gespielt?

Margiela: Ja, wir machen das immer noch. Das ist der Grund, warum wir daraus einen Job gemacht haben.

Foto: Der Standard

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Ist Mode zum Spielen da?

Margiela: Aber sicher! Allerdings ist es ein kompliziertes Spiel ...

Ist Puppenmode gleich Menschenmode?

Margiela: Das ist eine eigenartige, aber interessante Frage. Die Antwort ist natürlich: Nein!

Maison Martin Margiela ist das in Paris ansässige Modehaus des belgischen Moderevoluzzers Martin Margiela. Seit Beginn der Neunzigerjahre zeigt er sich nicht mehr in der Öffentlichkeit. Fotos gibt es keine von ihm.

www.maisonmartinmargiela.com

Foto: Reuters/Seth Wenig

Susanne Bisovsky

Bitte beschreiben Sie Ihre RONDO- Geburtstagspuppe!

Bisovsky: Gemäß dem Slogan "Ja zu A" habe ich meinen Stil dem Wiener Mädel verschrieben und arbeite mit Lokalem. Der hierzulande überstrapazierte Begriff der Internationalität entsteht automatisch, wenn man diese Puppe von Paris, Mailand oder Tokio aus betrachtet.

Haben Sie als Kind selbst Puppenanziehen gespielt?

Bisovsky: Wer nicht? Ich war aber eher der Taschenfeitltyp (mein erstes "Accessoire").

Foto: Der Standard

 

Ist Mode zum Spielen da?

Bisovsky: Das Spiel um und mit der Mode wird oft mit Lifestyle verwechselt. Die intensive Beschäftigung mit Gewand ist mir wichtiger.

Ist Puppenmode gleich Menschenmode?

Bisovsky: Wenn die Proportionen in sich stimmig sind, hat man fast schon gewonnen. Da ändert sich auch im Verhältnis von Puppe zu Mensch nichts.

Susanne Bisovsky ist Designerin und lebt in Wien. Ihre Arbeit kreist um die Neuinterpretation von Trachten.

www.bisovsky.com

Foto: Der Standard

Stephan Schneider

Bitte beschreiben Sie Ihre RONDO-Geburtstagspuppe.

Schneider: Für die RONDO-Geburtstagspuppe habe ich meine Lieblingskleidungsstücke der Sommerkollektion zusammengestellt. Da ich einen Großteil meiner Stoffe selbst entwerfe, dann weben oder drucken lasse, habe ich die Teile in diesen Stoffen nachgestellt, z. B. einen in Jersey gestrickten Streifen, den wir nach der Konfektion selbst mit der Hand ausmalen (Kleid), oder eine Oxford-Baumwolle, wo wir einen roten Längsstreifen, wie bei der 501er-Jeans, einweben lassen.

Haben Sie als Kind selbst Puppen-Anziehen gespielt?

Schneider: Nein, die Mode-Barbie-Mythe hat sich in meiner Kindheit nicht abgespielt. Selber habe ich mich dafür gerne mit Teilen aus der "Karnevalskiste" verkleidet. Ich komme aus dem Rheinland, wo Karneval wild gefeiert wird.

Foto: Der Standard

Ist Mode zum Spielen da?

Schneider: Ja. Ich erkläre auch gerade meinen Studierenden, dass beim Modestudium die kindliche Naivität zum Entdecken eine Grundvoraussetzung ist. Der Unterschied zwischen Modedesign und Bekleidungskonfektion liegt gerade im Spiel, Dinge unerfahren, naiv und spielerisch zu entdecken.

Ist Puppenmode gleich Menschenmode?

Schneider: Leider nicht. Ich arbeite in meinem Atelier nur sehr selten mit Büsten oder Miniaturpuppen. Jedes Kleidungsstück sieht verkleinert viel charmanter aus als in wahrer Größe. Da ich nicht für die Idealkörper Mode mache, arbeite ich am liebsten am echten Körper.

Stephan Schneider lebt und arbeitet in Antwerpen. Der deutsche Designer zeigt seine Damen- und Herrenkollektionen regelmäßig in Paris.

www.stephanschneider.be

Foto: Der Standard