Wien - Die Pleite der einst börsenotierten Papier- und Buchhandelskette Libro AG wird nun zum Fall für das Straflandesgericht Wiener Neustadt. Die Staatsanwaltschaft wird noch heuer Anklage erheben. Dies berichtet das Wirtschaftsmagazin "Format" in seiner am Freitag erscheinenden Ausgabe.

"Uns liegt der Vorhabensbericht der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt in der Causa Libro vor", bestätigt Werner Pleischl, Leiter der Oberstaatsanwaltschaft Wien, gegenüber dem Magazin. "Wir arbeiten nun an einer Stellungnahme und werden den Akt in den nächsten Wochen an das Justizministerium weiterleiten." Über nähere Details zum Anklageentwurf wollte sich Pleischl nicht äußern.

Die Wiener Neustädter Anklagebehörde ermittelt seit fast sieben Jahren wegen des Verdachts der Bilanzfälschung und wegen Verstöße gegen den Paragraf 153 Strafgesetzbuch ("Untreue"). In einer Nebenfront zur Libro-Pleite wurde Ex-Libro-Chef André Rettberg im Herbst 2008 vom Oberlandesgericht Wien rechtskräftig zu drei Jahren Gefängnis (acht Monate unbedingt) verurteilt. Rettberg und sieben andere Personen werden nun laut "Format" im "großen" Libro-Verfahren als Beschuldigte geführt. Für alle gilt die Unschuldsvermutung. (APA)