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Staatschef Omar al-Bashir will alle ausländischen Hilfsorganisationen aus dem Land werfen.

Foto: AP/Nasser Nasser

Khartum - Der Sudan plant nach den Worten seines Ministers für humanitäre Angelegenheiten nicht, alle ausländischen Hilfsorganisationen des Landes zu verweisen. Die Gruppen sollten vielmehr bleiben und ihre sudanesischen Partner in der Verteilung von Hilfsgütern ausbilden, sagte Minister Ahmed Harun der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag. Die internationalen Gruppen sollten dann schrittweise in den Hintergrund treten.

Präsident Omar Hassan al-Bashir hatte Befürchtungen über eine Ausweisung aller ausländischen Gruppen geschürt. Binnen eines Jahres sollten sudanesische Organisationen in der Lage sein, selbst die Verteilung von Hilfsgütern zu übernehmen, sagte er.

Harun rechtfertigte die Ausweisung von 13 Hilfsorganisationen wie Oxfam, Save the Children und einige Sektionen von Ärzte ohne Grenzen. Diese Gruppen stellten wegen ihrer Zusammenarbeit mit dem Internationalen Strafgerichtshof eine Gefährdung der nationalen Sicherheit dar. Das Gericht hatte Haftbefehl gegen Bashir wegen des Verdachts von Kriegsverbrechen in der Unruheprovinz Darfur erlassen. Auch Harun wird mit Haftbefehl wegen Kriegsverbrechen in Darfur gesucht. Er soll als Innenminister Milizionäre angeheuert haben. Außerdem soll er Kenntnis von den in Darfur gegen die Zivilbevölkerung verübten Gräueltaten gehabt haben.

UNO-Kontrolle


Die Vereinten Nationen wollen nach der geplanten Ausweisung aller ausländischen Hilfsorganisationen ihre Hilfsgüter nicht von sudanesischen Organisationen verteilen lassen. Es sei derzeit nicht vorstellbar, dass örtliche Organisationen im Sudan die Verteilung von UNO-Hilfsgütern übernähmen, wenn UNO-Hilfswerke ausgeschlossen würden, sagte eine UNO-Sprecherin am Dienstag in Genf. Es gehöre zu den Grundsätzen der UNO, dass sie in jedem Fall die Verteilung ihrer Hilfsgüter kontrolliere. Dies erwarteten auch die Geberländer. (APA/Reuters)