Hannes Ametsreiter

Der designierte Telekom-Austria-Chef Hannes Ametsreiter setzt bei seinem neuen Job als Boss des Gesamtkonzerns, des Festnetzes und des Mobilfunkes auf "Konvergenz". "Das funktioniert bei den Kunden sehr gut, das bilden wir nun auch bei den Positionen ab", so Ametsreiter am Donnerstagabend in der ZIB2. Er spielt damit auf das Telekom-Kombiprodukt bestehend aus Festnetz-, Internet- und Handyvertrag an, dass den starken Kundenrückgang im Festnetzsektor stoppen und sogar leicht ins Plus drehen konnte.

Keine "One-Man-Show"

Ametsreiter betonte, er sei keine "One-Man-Show", sondern habe ein hervorragendes Team. Dass die Entscheidung über die Nachfolge von Langzeit-Chef Boris Nemsic innerhalb von fünf Tagen fiel, begründete der 42-jährige Marketing- und Vertriebsmann mit dem "extrem dynamischen Markt", hier rechtzeitig agieren zu können, sei wichtig. Weniger dynamisch sieht er die Entwicklung beim Personalabbau. Es habe vor Weihnachten 2008 eine Lösung für die kommenden zwei Jahre gegeben, bis dahin wolle man das Thema intern gemeinsam mit dem Betriebsrat behandeln.

Kein Privatisierungsauftrag

Zu einem möglichen Verkauf des Staatsanteils von 27,37 Prozent meinte Ametsreiter, diese Frage stelle sich nicht, da es ohnehin keinen Privatisierungsauftrag der Bundesregierung gibt. Ob sich der heimische Marktführer im Festnetz, Internet und Mobilfunk einen starken ausländischen Partner holen solle, sei im Übrigen die Entscheidung des Eigentümers. Ametsreiter folgt am 1. April auf Boris Nemsic, der Chef bei der russischen VimpelCom wird. Derzeit ist der gebürtige Salzburger noch Mobilkom-Marketingvorstand und Telekom-Festnetzchef. Ametsreiter gehört zu den Pionieren der heimischen Mobilfunkbranche. Er trat 1996 in die Mobilkom ein und hat die Marke "A1" groß gemacht. (APA)