Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: AP/Armando Franca

New York - Mäßiger Weinkonsum schützt vor einer Vorform von Speiseröhrenkrebs. Zugleich aber erhöht Alkohol in jeglicher Form das Risiko für Tumoren der Bauchspeicheldrüse. Das ist das Ergebnis von zwei US-Studien, die damit die widersprüchliche Datenlage zu den gesundheitlichen Vor- und Nachteilen von mäßigem Alkoholkonsum widerspiegeln.

Wein und Barrett-Ösophagus

In der ersten Studie untersuchten Mediziner des US-Gesundheitsfürsorgers Kaiser Permanente die Auswirkungen von Wein auf den sogenannten Barrett-Ösophagus. Dabei handelt es sich um eine Schädigung der Speiseröhre, die etwa durch ständiges Sodbrennen entsteht und die Wahrscheinlichkeit für einen Tumor drastisch erhöht. Die Forscher beobachteten rund 953 Männer über einen Zeitraum von drei Jahren: Bei einem Konsum von täglich einem bis zwei Gläsern Rot- oder Weißwein sank die Gefährdung um mehr als die Hälfte. Bier und Spirituosen boten jedoch keinen Schutz.

Den Grund für diese Wirkung kennen die Forscher nicht. Dafür verantwortlich seien womöglich bestimmte Antioxidantien in Wein, die die Schäden durch aufstoßende Magensäure lindern, spekulieren sie. Die Mediziner schließen im Fachblatt "Gastroenterology" aber auch nicht aus, dass Weintrinker einfach nur eher gesundheitsbewusst sind.

Tumoren der Bauchspeicheldrüse

Gleichzeitig zeigt eine in der Zeitschrift "Cancer Epidemiology, Biomarkers and Prevention" veröffentlichte Übersichtsstudie, dass Alkoholkonsum ab zwei Getränken pro Tag die Entstehung von Tumoren der Bauchspeicheldrüse begünstigt. Wie die Analyse von 14 Studien mit insgesamt mehr als 860.000 Teilnehmern zeigt, steigt mit dem Alkoholkonsum das Risiko Tumorerkrankung um 22 Prozent, wobei die Art des konsumierten Alkohols keine Rolle spielt.

Erst kürzlich hatte eine große Untersuchung ergeben, dass auch schon geringe Mengen von Bier, Wein oder Spirituosen die Wahrscheinlichkeit für etliche Krebsarten steigert. (APA/AP)