Bregenz - Soll in den Bregenzer Seeanlagen ein Hafengebäude errichtet werden oder nicht? Am Sonntag werden die Bregenzerinnen und Bregenzer abstimmen. Initiiert wurde die Volksabstimmung von der SP. Deren Chef, Michael Ritsch, wird nicht müde, immer wieder zu beteuern, es gehe um eine "Sachentscheidung über den schönsten Platz von Bregenz". Das zu glauben fällt nicht nur der Schwarz-Grün-Koalition schwer.

Die Abstimmung wird als Match Rot gegen Stadtregierung und als Probelauf für die Gemeindewahlen 2010 gesehen. 2005 erhielt die SP 13 Mandate, die VP 14. Erklärtes Ziel von Michael Ritsch ist der Bürgermeistersessel. Während Ritsch den Abstimmungsausgang optimistisch sieht, "die Demokratie gewinnt in jedem Fall", zittert die Volkspartei, ob ihr die Mobilisierung der Befürworter gelingen wird.

Bei der Abstimmung geht es um ein Abfertigungsgebäude für die Schifffahrt, das wegen seines Aussehens "Welle" genannt wird. Die Welle ist für Befürworter ein "signifikantes Bauwerk" oder gar eine "Jahrhundertchance", für Gegner ein "nutzloser Klotz" oder "hinausgeworfenes Geld". Die Kosten für den Warte- und Infoterminal werden mit bis zu 800.000 Euro veranschlagt. Der bereits begonnene Hafenumbau (zwölf Millionen Euro) ist nicht Teil der Abstimmung. (Jutta Berger/DER STANDARD, Printausgabe, 7./8. März 2009)