Klagenfurt - Nach der schweren Wahlniederlage der FPÖ bei den Landtagswahlen vom 1. März in Kärnten hat es am Samstag nun die ersten Konsequenzen gegeben. Landesparteichef Franz Schwager übergab formal die Parteigeschäfte an den geschäftsführenden Landesparteiobmann und Abgeordneten zum Nationalrat, Harald Jannach. Ein neuer FPÖ-Chef soll dann bei einem Landesparteitag im Frühsommer gekürt werden.

Schwager machte mit diesem Schritt wahr, was er bereits am Wahlabend angesichts des Nichtenzuges der FPÖ in den Kärntner Landtag angekündigt hatte. "Ich wünsche mir Jannach als Nachfolger", sagte der scheidende Parteichef und stellte sich damit gegen den Wunsch von Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache, der kürzlich den gescheiterten Spitzenkandidaten Mario Canori für das Amt favorisiert hatte.

Er erkenne in diesem Zusammenhang "keine Kraftprobe mit Wien", er habe jedoch den Eindruck, dass die Basis hinter Jannach stehe. Schwager: "Ich hoffe, dass Strache diesem pragmatischen Weg folgen wird". Canori sei aber selbstverständlich weiterhin in der FPÖ willkommen. Geht es nach Schwager soll er in Zukunft stellvertretender Landesparteichef und Bezirksobmann von Klagenfurt werden.

Der geschäftsführende Landesparteiobmann Jannach will jetzt den Parteitag und diverse Bezirksparteitage vorbereiten. Zuvor wird allerdings am 24. März ein Landesparteivorstand abgehalten, an dem auch Strache und Canori teilnehmen werden. "Wir wollen den Neuaufbau der FPÖ in Kärnten sehr sachte angehen", kündigte Jannach an. Es gelte nun die Eigenständigkeit der Partei aufrechtzuerhalten und die Finanzen zu ordnen. Jannach sprach sich vehement gegen ein CDU/CSU-Modell mit dem BZÖ aus. Im Wahlkampf hatte die Kärntner FPÖ noch die Wiedervereinigung mit dem BZÖ propagiert.  (APA)