Dublin - Nach Kritik an seinem Umgang mit einem Missbrauchsskandal ist ein irischer Bischof zurückgetreten. Nach Angaben der katholischen Kirche vom Samstag bat Bischof John Magee Papst Benedikt XVI., ihn von seiner Aufgabe in der südirischen Diözese Cloyne zu entbinden. Der Papst habe dem Wunsch entsprochen und die Bistumsleitung übergangsweise an den Erzbischof von Cashel und Emly, Dermot Clifford, übertragen.

Der 72-jährige Magee arbeitete lange Jahre im Vatikan als Privatsekretär für die Päpste Paul VI., Johannes Paul I. und Johannes Paul II.. In Irland stand er seit vergangenem Dezember wegen seines Umgangs mit zwei der Pädophilie verdächtigen Priestern unter Druck. Eine kircheninterne Untersuchungskommission in seinem Bistum prangerte an, durch unpassende Maßnahmen zum Schutz von Kindern vor sexuellem Missbrauch durch Geistliche seien die "jungen Menschen" weiterer Gefahr ausgesetzt worden.

Enthüllungen über jahrzehntelangen sexuellen Missbrauch durch geistliche Würdenträger haben das katholisch geprägte Irland in den vergangenen Jahren erschüttert. Das Ergebnis einer vom früheren Premierminister Bertie Ahern 1999 eingerichteten Untersuchungskommission steht noch aus; die Fälle reichen bis in die 30er Jahre zurück. Die katholische Kirche in Irland hat bisher an etwa 10.800 Missbrauchsopfer rund 825 Millionen Euro Schadenersatz gezahlt. (APA/AFP)