Washington - US-Präsident Barack Obama hat in einem Zeitungsinterview die Möglichkeit von Gesprächen mit gemäßigten Taliban angedeutet. Wie die "New York Times" auf ihrer Website berichtete, sagte Obama dem Blatt, die USA würden den Krieg in Afghanistan nicht gewinnen. Die Lage habe sich in den vergangenen Jahren weiter verschlechtert, sagte der Präsident und verwies auf Parallelen zum Irak.
Vom damaligen Oberkommandierenden der US-Streitkräfte im Irak, General David Petraeus, seien sunnitische Aufständische an den Verhandlungstisch geholt worden. "Wenn Sie mit General Petraeus sprechen würden, denke ich, dass er argumentieren würde, dass Teil des Erfolgs im Irak das Zugehen auf Menschen war, die wir als islamische Fundamentalisten bezeichnen würden."
Obama hatte bereits kurz nach seiner Wahl im November andeuten lassen, dass Gespräche mit den Taliban in Frage kämen. Die "Washington Post" hatte damals unter Berufung auf Obamas Berater berichtet, Verhandlungen zwischen der afghanischen Regierung und "reuigen" Taliban würden von der künftigen US-Führung unterstützt. (APA/AFP)