Graz/Brüssel - Der strauchelnde steirische Autocluster - mit dem Leitbetrieb Magna Steyr - soll mit EU-Geldern aus dem Globalisierungsfonds unterstützt werden. Mit dieser Forderung im Gepäck reist der steirische Soziallandesrat und Kurt Flecker nächste Woche nach Brüssel.
Die Zeit drängt, denn die Kurzarbeit- und Stiftungskosten seien kaum noch finanzierbar, heißt es im Büro Flecker. Mit den EU-Förderungen sollen jene mehr als 1000 entlassenen oder auf Kurzarbeit geschickten Mitarbeiter in Stiftungen umgeschult werden. Bisher war der mit rund 500 Mio. Euro dotierte Globalisierungsfonds ausschließlich für industrielle Krisenfälle, die strukturell bedingt waren, gedacht. Nun soll die Ausschüttung von Förderungen auf Unternehmen, die wegen der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise ins Trudeln geraten sind, ausgedehnt werden. In diesem Sinne will Landeshauptmannvize Kurt Flecker gemeinsam mit europäischen Kollegen Druck in diese Richtung machen. Derzeit liegen in der Steiermark Förderansuchen für Arbeitsmarktmaßnahmen (Stiftungen, Weiterbildungen) in der Höhe von 5,4 Mio. Euro vor.
Die Steiermark erhoffe sich die Finanzierung von 50 Prozent von der EU - das wären 2,7 Mio. Euro, sagt Flecker.
Im Autocluster sind die Produktionsziffern in den letzten Monaten dramatisch zurückgegangen. Innerhalb von drei Jahren hat sich die Zahl der gefertigten Autos auf rund 125.000 fast halbiert. (mue, DER STANDARD; Print-Ausgabe, 10.3.2009)