Wien - Die Kärntner Landtagswahl am 1. März war offensichtlich auch für die Landesbürger der interessantere Urnengang als die Salzburger Wahl am selben Tag. Denn in Kärnten ist die Wahlbeteiligung deutlich auf 81,78 Prozent angestiegen, das südlichste Bundesland ist nunmehr österreichweit die Nummer 1. Salzburg fiel mit einem Rückgang um fast drei Prozentpunkte vom vorher vierten auf den sechsten Platz zurück - obwohl in beiden Ländern erstmals die Briefwahl zum Einsatz kam.

Keine Steigerung durch Briefwahl

Die Salzburger Landtagswahl war der erste Urnengang, wo die Briefwahl nicht zur Steigerung der Wahlbeteiligung beitrug. Denn sowohl bei der Tiroler als auch der Niederösterreich-Wahl im Vorjahr steigerte die Briefwahl die Wahlbeteiligung - wie auch im September 2008 bei der Nationalratswahl.

In Salzburg hatte allerdings die vorige Wahl im Jahr 2004 - wo die SPÖ den Machtwechsel im Land schaffte - den ersten Zuwachs bei der Wahlbeteiligung seit 1959 gebracht. Jetzt liegt sie knapp über der des Jahres 1999. In Kärnten war die Beteiligung hingegen seit 1989 kontinuierlich gesunken, 2004 auf unter 80 Prozent.

Burgenland überholt

Spätestens seit den 80er-Jahren war in allen Ländern - mit nur einzelnen Ausnahmen - eine Abnahme der Wahlbeteiligung die Regel. Erst die Salzburg-Wahl 2004 und die Steiermark-Wahl 2005 zogen wieder mehr Wähler an. Dann zeigte in Tirol und NÖ 2008 die Briefwahl den gewünschten Effekt, in NÖ gab es den erste Anstieg nach fast 50 Jahren Rückgang, in Tirol war das Interesse wieder deutlich größer als im Jahr 2003, wo die Beteiligung nach dem Ende der Wahlpflicht einbrach.

Über 80 Prozent lag die Wahlbeteiligung zuletzt nur noch im Burgenland, das jetzt von Kärnten überholt wurde. In drei Ländern nutzten bei den jeweils letzten Wahlen weniger als 70 Prozent ihr Stimmrecht - in Tirol, Vorarlberg und Wien. In letzteren beiden Ländern kam man sogar nur mehr knapp über die 60er-Marke. (APA)