Frankfurt - Der Lufthansa drohen in den kommenden Tagen und Wochen unbefristete Streiks ihrer FlugbegleiterInnen. Die Stewards und Stewardessen haben sich in einer Urabstimmung mit 96 Prozent für einen Ausstand ausgesprochen. Hinter den Kulissen wird jedoch weiter um eine Lösung ohne Streiks gerungen.
In den seit Monaten laufenden Tarifverhandlungen für die 16.000 Lufthansa-FlugbegleiterInnen hatten sich Unternehmen und Gewerkschaft mehrmals angenähert - allerdings ohne eine Einigung zu erzielen. UFO war von ihrer Forderung von 15 Prozent abgerückt, die sich aus einer Lohnerhöhung und besseren Arbeitsbedingungen zusammengesetzt hatte. Lufthansa hatte auf dieser Basis nach eigener Darstellung zuletzt ein Plus von zehn Prozent geboten.
Sollte es kurzfristig zu einer Einigung kommen, würden den Lufthansa-KundInnen erneute Flugausfälle und Verspätungen erspart bleiben. Die Fluggesellschaft selbst dürfte auf einen raschen Tarifabschluss setzen, um bei der ohnehin schwierigen Wirtschaftslage Buchungsrückgänge und Ausfälle zu vermeiden. Sollte die Gewerkschaft dennoch zu Streiks aufrufen, habe die Lufthansa Maßnahmen ergriffen, um die Auswirkungen auf die Passagiere so gering wie möglich zu halten, hieß es. Konkrete Beschlüsse, ab wann und wo gestreikt werde, gebe es noch nicht, sagte UFO-Sprecher Joachim Müller. Es müsse nicht unbedingt sofort zu einem flächendeckenden Ausstand in ganz Deutschland kommen, sagte Müller. (Reuters, DER STANDARD, Print, 10.3.2009)