"Glühbirnen sind in Wien bereits vor 15 Jahren aus dem Stadtbild verschwunden", sagt Gerhard Weninger. Die meisten öffentlichen Lichtquellen sind laut dem Experten von der Magistratsabteilung 33 (Wien leuchtet) heute Leuchtstofflampen.

Allerdings sind einige von ihnen zu groß. Denn nach EU-Richtlinie dürfen ab 2012 nur noch Energiesparlampen mit einem Durchmesser von 36 Millimetern verwendet werden. Der Großteil der Wiener Leuchten misst allerdings 40 Millimeter - und verbraucht mehr Energie als ihre kleinen Schwestern. 180.000 der 225.000 Leuchtkörper müssen in den nächsten drei Jahren deshalb ausgetauscht werden.

Die Wiener ÖVP - seit kurzem mittels "Bürgerbus" in Sachen Vorwahlkampf unterwegs - fordert nun von der roten Stadtregierung diesbezüglich mehr Tempo. "Der Austausch muss vorangetrieben werden", sagt Umweltsprecher Roman Stiftner, "denn dadurch könnte sich die Stadt Wien eine Menge Geld ersparen."

Planmäßige Reinigung

Eine Ansicht, die Lichtexperte Weninger nicht teilt - jede Wiener Lampe werde planmäßig alle vier Jahre gereinigt und mit einem neuen Leuchtkörper ausgestattet. "Dieser Rhythmus macht wirtschaftlich Sinn." Die Umstellung auf 36 Millimeter bis 2012 gehe sich so ohne Mehrkosten aus.

Zusätzliches Geld müsste die Stadt auch für den zweiten schwarzen Vorschlag zum Energiesparen lockermachen: Die ÖVP will eine Förderung von Energiesparlampen. Pro Leuchtkörper soll die Stadt einen Euro zuschießen. Die SPÖ kann dem wenig abgewinnen. "Der Stadt würde das eine Menge Geld kosten", sagt SP-Gemeinderat Siegi Lindenmayr, "für den Einzelnen fällt der Kauf von Energiesparlampen aber nicht sehr ins Gewicht." (Martina Stemmer/DER STANDARD-Printausgabe, 10.3.2009)