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Die "USNS Impeccable" fühlte sich von chinesischen Trawlern bedrängt

Foto: APA/EPA

Peking - Ein Zwischenfall im Südchinesischen Meer hat diplomatische Verstimmungen zwischen den USA und China ausgelöst. Die Volksrepublik warf den USA am Dienstag vor, illegale Vermessungsarbeiten vor der chinesischen Insel Hainan vorgenommen zu haben. Zuvor hatte das US-Verteidigungsministerium mitgeteilt, dass fünf chinesische Schiffe, darunter auch eines der Marine, die unbewaffnete "USNS Impeccable" in internationalen Gewässern bedrängt hätten. Zeitweilig hätten sich die chinesischen Schiffe am Wochenende bis auf knapp acht Meter genähert. Die "Impeccable" sei zum Verlassen der Region aufgefordert worden.

Politische Beobachter gingen jedoch nicht davon aus, dass der Zwischenfall die Beziehungen zwischen den beiden Staaten nachhaltig belasten würde. China wolle lediglich ein Exempel statuieren und sich angesichts seines wachsenden militärischen Einflusses in der Region Respekt verschaffen. Unter anderem wegen des Konflikts zwischen den beiden größten Ölverbrauchern weltweit stiegen die Ölpreise am Montag um rund drei Prozent.

Auf der tropischen Insel Hainan befindet sich ein chinesischer Marine-Stützpunkt, auf dem unabhängigen Beobachtern zufolge auch mit ballistischen Raketen bestückte U-Boote stationiert sind. Der Zwischenfall trug sich nach Medienberichten rund 120 Kilometer südlich der Insel zu. "Die US-Behauptung stehen ganz klar in Widerspruch zu den Fakten. Sie verwechseln schwarz und weiß, dies ist für China nicht hinnehmbar", sagte ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums. Das US-Schiff habe gegen internationale und chinesische Gesetze verstoßen.

Aus US-Verteidigungskreisen verlautete, dem Zwischenfall sei ein wachsendes aggressives Auftreten der Chinesen in der Region vorausgegangen. So hätten etwa Aufklärungsflugzeuge der chinesischen Marine die Region zuletzt vermehrt überwacht.

Die "Impeccable" ist eines von sechs Schiffen, die Sonardaten sammeln. Sie gehört zum US Military Sealift Command, das die Streitkräfte mit Nachschub und anderen Dienstleistungen versorgt. (Reuters)