Bild nicht mehr verfügbar.

Mit Marlies Schild geht es langsam bergauf. Wann es auf Skiern wieder bergab gehen wird, steht noch in den Sternen.

Foto: APA/ PARIGGER

Innsbruck - Wann Marlies Schild wieder in den Weltcup zurückkehren wird, hat der Skistar am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Innsbruck offen gelassen. An ein Karriereende denke sie aber nicht, betonte die 27-jährige Salzburgerin. Die behandelnden Ärzte sprachen jedoch inzwischen von einem optimalen Heilungsverlauf. Schild hatte sich am 9. Oktober des Vorjahres beim Training am Rettenbachferner in Sölden einen Trümmerbruch im linken Unterschenkel und Gewebeverletzungen zugezogen.

"Knochen wieder voll belastbar"

Sofort nach dem Trainingssturz wurde bei Schild ein langer Nagel im Schienbein eingesetzt, um dieses zu fixieren. Bei der Knochenheilung gab es aber Probleme, so musste die Salzburgerin vor sechs Wochen nochmals operiert werden. Dabei wurden aus dem Becken Knochen entnommen und als "Mörtel" bei den Knochenbruchstellen eingefügt. "Dieser Eingriff ist sehr gut verlaufen. Jetzt ist der Knochen wieder voll belastbar", berichtete der behandelnde Unfallchirurg Gernot Sperner vom Sanatorium Kettenbrücke in Innsbruck.

In der Therapie wird jetzt darauf geachtet, das Knie- und Sprunggelenk wieder aufzubauen, ebenso die Muskelstruktur. "Der Aufbau des Muskels wird sicher noch einige Wochen dauern", sagte Physiotherapeut Wolfgang Margreiter. In den vergangen Wochen wurde an den koordinativen Fähigkeiten Schilds gearbeitet. "Jetzt können wir daran gehen, die Muskel zu reizen", sagte Margreiter. Immerhin habe Schild im linken Fuß derzeit nur 60 Prozent der Muskelkraft des rechten Fußes.

Die Therapie verlaufe seit der zweiten Operation aber optimal. "Auch deshalb weil Marlies gewohnt ist zu trainieren, und weil sie nach ihren vielen Vorverletzungen genau in sich hineinhört, sich nicht überbeansprucht", meinte der Physiotherapeut, der dreimal in der Woche mit dem Skistar rund zwei Stunden arbeitet. Daneben feilt Schild auch mit ihrem Konditionstrainer Gerhard Außerlechner an ihrem Comeback.

Wann die Salzburgerin, die bei ihrem Lebensgefährten Benjamin Raich im Pitztal wohnt, und von dort zur Therapie nach Innsbruck fährt, aber endgültig wieder auf den geliebten Skiern stehen und in den Skizirkus zurückkehren wird, ließ Schild offen. "Ich kenne keine genauen Ziele, es wird sicher noch einige Monate dauern", sagte Schild. "Aber jetzt geht es mir, besonders nach der zweiten Operation, schon sehr gut."

Nur kurz habe die 27-Jährige, die fünf WM-Medaillen und zwei Olympiamedaillen bisher erringen konnte, an ein Karriereende gedacht. "Aber in mir drinnen habe ich gewusst, so will ich nicht aufhören", erzählte Schild auf der Pressekonferenz, die von ihrem Vater Josef moderiert wurde. "Als ich im Winter die Rennen im Fernsehen sah, habe ich gewusst, da will ich auch wieder hin." Einen möglichen Plan B habe es nie gegeben.

Als großes Ziel nannte Schild die Olympischen Spiele im kommenden Winter in Vancouver. "Weil ich Kanada liebe. Und die dritten Olympischen Spiele sind für mich sicherlich ein Ansporn. Ich möchte noch eine Olympiamedaille holen", stellte die Slalom-Spezialistin klar.

Bis zu einem möglichen Karriereende werde der Nagel im Schienbein der Skifahrerin sicher bleiben. "Weil der Nagel zusätzliche Stabilität gibt", erklärte Sperner. "Aus medizinischer Sicht kann nichts mehr passieren", fügte der Mediziner hinzu. (APA)