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Jon von Tetzchner reicht eine reine Abschalt-Möglichkeit des Internet Explorers unter Windows nicht aus.

Foto: AP/Warren

Als Reaktion auf die aktuelle Klage der EU-Wettbewerbshüter hat Microsoft vor kurzem bekannt gegeben, dass sich Features wie der Internet Explorer unter Windows 7 abschalten lassen. Opera, Mozilla und Google hatten Beschwerde gegen die Bündelung des Internet Explorers mit Windows eingelegt. Doch Jon von Tetzchner ist mit der von Microsoft angekündigten Lösung noch nicht zufrieden. Den Internet Explorer einfach nur abschaltbar zu machen, reiche nicht aus, erklärte der Opera CEO in einem Interview mit Betanews.

User sollen Browser frei wählen können

Die Entscheidung von Microsoft sei zwar grundsätzlich begrüßenswert. Es sei wichtig, Nutzern die Wahlfreiheit zu geben. Doch dadurch, dass man den Browser einfach nur unsichtbar mache, ändere sich nichts. Alternative Browser müsse man immer noch aktiv herunterladen. Von Tetzchner wünscht sich, dass Microsoft auch alternative Browser anbiete und Nutzer von Beginn an eine Software wählen können.

Entwicklung des Webs geschadet

Nach Einschätzung des Opera-CEOs sei es unwahrscheinlich, dass Microsoft von selbst eine derartige Lösung anbieten werde. Das sei nur über das aktuelle Verfahren der Europäischen Kommission möglich. Der Internet Explorer habe nur deswegen einen so hohen Marktanteil, da er fix mit dem Betriebssystem verbunden ist. Das sei auch der Grund, wieso Microsoft den Browser nicht ohne weiteres weglassen wolle. Es sei ein Anzeichen dafür, dass etwas am Markt nicht stimme, wenn ein Produkt über mehrere Jahre nicht weiterentwickelt werde und trotzdem den größten Marktanteil aufweise. Das habe laut Von Tetzchner auch der Entwicklung des Webs geschadet.

Opera-Anteile wachsen langsam

Opera befindet sich laut den Marktforschern von Net Applications mit 0,71 Prozent derzeit auf Platz 5 der weltweiten Browsermarktanteile. Laut Von Tetzchner konnte der Desktop Browser - Opera bietet auch mobile Varianten an - im vergangenen Jahr 67 Prozent zulegen und werde von über 35 Millionen User eingesetzt. (red)