Das geplante Projekt wird vorerst abgeblasen.

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Wien - Der Verleger Georg Hoanzl gibt dem ORF das umstrittene Projekt der Mediathek zurück. Hoanzl schlug die Auflösung des Exklusivvertrags mit der ORF-Enterprise in beidseitigem Einvernehmen vor. Die ORF-Tochter nahm an.

"Die unwahren Behauptungen zu meinen Absichten und die unsachlichen Angriffe gegen mein Unternehmen zielen darauf ab, leitende ORF Mitarbeiter zu diskreditieren", begründete Hoanzl. Die Beschädigung des Rufes seines Unternehmens werde als Kollateralschaden in Kauf genommen. Die "medienpolitisch motivierte ORF-Debatte gefährdet den Ruf meines Unternehmens", heißt es. Für Kommunikationschef Pius Strobl kommt der Rückzieher "überraschend". Er habe "Verständnis, dass ein Kleinunternehmer nicht plötzlich in eine politische Debatte gezogen werden will".

Anfrage im Finanzausschuss

Nachfassen wollen die VP-Stiftungsräte Helga Rabl-Stadler und Peter Radel. In einer dem STANDARD vorliegenden Anfrage will Rabl-Stadler am 30. März im Finanzausschuss von General Alexander Wrabetz wissen, "aus welchem Grund der Vertrag nicht dem Stiftungsrat zur Zustimmung vorgelegt" worden sei. Rabl-Stadler: „Der Vertrag hätte einen unvorstellbaren Schaden für das österreichische Weltkulturerbe bedeutet."

Mit dem Ärger um Hoanzl liegt nach STANDARD-Infos auch die Umsetzung von Video on Demand auf Eis. ORF-intern lautet die offizielle Sprachregelung, man warte den Bericht der EU-Wettbewerbsbehörde ab. Strobl bestätigt nicht. (prie/DER STANDARD; Printausgabe, 11.3.2009)