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In Deutschlandsberg ist am frühen Dienstagnachmittag ein Hubschrauber des Innenministeriums abgestürzt.

Foto: APA/Helmut Lunghammer

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Der Pilot wurde getötet, zwei Insassen schwer verletzt.

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Wien - Nach dem Hubschrauberabsturz im weststeirischen Deutschlandsberg schwebt einer der drei Insassen  weiterhin im Lebensgefahr. Der Zustand des 49-jährigen Polizisten habe sich nicht gebessert, berichtet das  Innenministerium. Der Mann wird im LKH Klagenfurt behandelt. Der Zustand des zweiten Überlebenden, eines 52-jährigen Beamten der Alpinpolizei Leoben sei hingegen stabil. Der schwer verletzte Mann wird im LKH Deutschlandsberg behandelt und sei ansprechbar, berichtet Innenministeriums-Sprecher Rudolf Gollia

Wrack nach Wien überstellt

Das Wrack wurde laut Flugunfallkommission von der Staatsanwaltschaft bereits freigegeben und wird heute Mittwoch zur näheren Untersuchung nach Wien überstellt. Die Flugunfallkommission ist seit Dienstagabend mit drei Spezialisten vor Ort. Im Laufe des Tages soll das Wrack geborgen und nach Wien zur Luftfahrt-Unfalluntersuchungsstelle transportiert werden. Die Untersuchung des Materials dürfte "einige Monate" dauern, so der Sprecher der Bundesanstalt für Verkehr, Gerald Pöllmann.

Der 39-jährige Pilot ist beim Absturz ums Leben gekommen. Die "Libelle" vom Typ "Ecureuil" vom Stützpunkt Graz-Thalerhof war am frühen Dienstagnachmittag zur Vorbereitung einer Suchaktion nach einer vermissten Person in der Luft gewesen und hat vermutlich ein Haus gestreift. Der aus Pilot aus Radkersburg hatte lebensgefährliche Verletzungen erlitten, er starb nach dem Unfall, wie Rudolf Gollia vom Innenministerium bestätigte.

Christian Mayer, ein Bauarbeiter und der Bezirkspolizeikommandant Oberst Alois Herzog haben den Absturz des Helikopters gegen 14.20 Uhr beobachtet: "Die Maschine hat über unserer Baustelle einen Bogen gemacht. Dabei streifte sie das Haus. Plötzlich hat die Maschine an Höhe verloren und es nicht mehr über die Bäume am Sportplatz geschafft", so Christian Mayer. Es habe beim Aufschlag einen "dumpfen Knall" gegeben, sagte Mayer. In dem dreigeschossigen Haus im Bereich Poststraße und Uferweg ist die Praxis eines Kinderarztes untergebracht.

Haus gestreift

Mayer sagte, er habe mit seinen Kollegen auf der Baustelle etwa 200 Meter entfernt vom späteren Punkt des Aufschlags gearbeitet. Der Helikopter habe das Haus gestreift und es dann nicht mehr über die Bäume zwischen Sportplatz und der Laßnitz geschafft. Die Maschine sei seitlich an der Uferböschung aufgeschlagen, danach sei die Turbine noch 15 bis 20 Sekunden gelaufen. "Ich und meine Kollegen sind sofort hingestürmt, aber konnten zuerst nicht nahe heran, weil man ja eine Explosion befürchten musste", sagte Mayer. Der Weststeirer, seine Kollegen und andere Augenzeugen bargen die drei Opfer dann aus den Trümmern.

"Das Wrack hat glücklicherweise nicht zu brennen begonnen", berichtete Rotkreuz-Chef Klaus Zotter. Am Unglücksort seien binnen kürzester Zeit vier Notärzte und zwei ÖAMTC-Rettungshubschrauber - der Christophorus 12 aus Graz und der C11 aus Klagenfurt eingetroffen. Der Hauptplatz, wo am Dienstag der "40-Märtyrer-Kirtag" stattfand, lag ganz in der Nähe der Unfallstelle. Polizei und Feuerwehr sperrten das Gelände des Absturzes weiträumig ab. Das Rote Kreuz war laut Zotter mit sechs Fahrzeugen und 18 Sanitätern im Einsatz.

Laut Rudolf Gollia vom Innenministerium waren Beamte des Landeskriminalamtes (LKA) Steiermark an der Unglücksstelle, um "Beweisstücke zu sichern und die Unfallursache zu ermitteln", so Gollia.  Die Hubschrauberbesatzung hätte eigentlich eine Suchaktionvorbereiten sollen. Eine Person sei seit vergangener Woche abgängig, weshalb die Maschine im Ufer-Bereich der Laßnitz eingesetzt war. Die eigentliche Aktion hätte laut Oberst Herzog am Mittwoch starten sollen. (APA)