Wien - Seit 1. Februar fällt der Wissenschaftsfonds FWF offiziell nur noch in die Kompetenz des Wissenschaftsministeriums und ist nicht mehr länger auf zwei Ressorts - Wissenschaft und Infrastruktur - aufgeteilt. Anlässlich dieser Verlagerung hat Wissenschaftsminister Johannes Hahn (ÖVP) die Erstellung einer "Eröffnungsbilanz" durch unabhängige Experten angeordnet - als einen notwendigen Schritt, "um eine gute und nachhaltige Entwicklung für die Forschungsförderung durch den FWF in Österreich zu sichern", wie es am Dienstag in einer Aussendung hieß.

Bis Ende April sollen Wirtschaftsprüfer Alfred Brogyanyi, Steuerberater Gottfried Schellmann und Vizerektor Heinz Engl (Uni Wien) einen Bericht erstellen. "Zentrale Felder, denen sich die Expertengruppe widmen wird, sind die Darstellung der finanziellen Situation des FWF zum 1. Februar 2009, die Entwicklung in den vergangenen Jahren sowie die Darstellung allfälliger finanzierungstechnischer und struktureller Optimierungspotenziale", hieß es. Die Eröffnungsbilanz sei "eine zentrale Voraussetzung für die weiterhin gute Forschungsentwicklung". "Ziel ist, die exzellenten Forschungsprojekte in Österreich weiterhin zu fördern und gleichzeitig die notwendige Berechenbarkeit und Stabilität der Unterstützung über die Jahre sicherzustellen", so Wissenschaftsminister Hahn.

Optimierungspotenziale

Die "Bestandsaufnahme" begrüßte FWF-Präsident Christoph Kratky "sehr" - auch besonders in den finanziell schwierigen Zeiten. Für den Minister sei es wichtig zu wissen, "was er sich mit dem FWF eingehandelt hat". Man erhoffe sich auch, dass die Empfehlungen der Experten hinsichtlich "Optimierungspotenzialen" auf eine "nachhaltige Form der Finanzierung" des FWF hinauslaufe.

Denn die Finanzierung des Fonds habe bisher auf eher wackeligen Beinen gestanden. Das Budget-Ordinarium, die einzige stabile Finanzierungskomponente, decke nur einen kleinen Teil der benötigten Mittel ab. Andere Komponenten wie etwa Sondermittel oder Zuwendungen aus der Nationalstiftungen, die heuer etwa entfallen, seien "von Jahr zu Jahr unsicher". Dem gegenüber stünden aber die Finanzierung von langfristigen Projekten durch den FWF. (APA)