Bild nicht mehr verfügbar.

Tarek Aziz (links) und Ali Hassan al-Majid wurden wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit jeweils zu 15 Jahren Haft verurteilt.

Fotos: AP - AP/Scott Nelson

Bagdad - Wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und vorsätzlichen Mordes ist der ehemalige irakische Vize-Regierungschef Tarek Aziz zu einer 15-jährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Auch der als "Chemie Ali" bekannte Ali Hassan al-Majid, ein Cousin des ehemaligen irakischen Staatschefs Saddam Hussein, muss für 15 Jahre in Haft, wie der Richter Rauf Rashid Abderrahman am Mittwoch in Bagdad verkündete.

Beide Angeklagten hätten sich im Zusammenhang mit der Hinrichtung von 42 Kaufleuten im Jahr 1992 des vorsätzlichen Mordes und der Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gemacht. Den Kaufleuten war vorgeworfen worden, hinter einem starken Anstieg der Lebensmittelpreise während des UN-Embargos zu stecken.

Zwei Todesurteile

Angeklagt waren neben Aziz und Majid noch sechs weitere Vertreter des Regimes von Saddam Hussein. Ein Gerichtsmitarbeiter erklärte, zwei Halbbrüder von Saddam Hussein seien zum Tode verurteilt worden.

Majid alias "Chemie Ali" war zuvor bereits wegen Völkermordes an den Kurden und wegen seiner Beteiligung an der Unterdrückung rebellierender Schiiten nach dem Golfkrieg 1991 zum Tod durch den Strang verurteilt worden. Der im letzteren Fall mit ihm angeklagte Aziz war freigesprochen worden. (APA/AP)