Washington - US-Präsident Barack Obama und UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon haben angesichts der Weltwirtschaftskrise eine weltweite Koordinierung von Hilfen für die ärmsten Nationen gefordert. Nach seinem ersten Treffen mit Ban im Weißen Haus sagte Obama, wenn sich die Krise weiter verschlimmere, sei dies eine "potenzielle Bedrohung" für die Lebensmittelbestände. Die beiden sprachen zudem über die Lage in Afghanistan, Pakistan und im Irak sowie den Klimawandel. Auch der Sudan war Thema ihrer Unterredung.
Ban rief die reichsten Nationen der Welt auf, im Kampf gegen die Wirtschaftskrise die Ärmsten nicht zu vergessen. Dies müsse auch Thema beim Gipfel der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G-20) Anfang April in London sein.
Sudan: Ausweisung von Hilfsorganisationen "unannehmbar"
Der US-Präsident nannte es "unannehmbar", dass der sudanesische Staatschef Omar Hassan al-Bashir die Ausweisung von 13 internationalen Hilfsorganisationen angeordnet hatte. Er sprach von einer "Krise von möglicherweise größerem Ausmaß als bisher angenommen". Er sei gemeinsam mit Ban der Auffassung, dass die Welt geeinigt und stark auf die jüngste Ausweisung westlicher Helfer aus dem Sudan reagieren müsse. Nach der Ausweisung werde sich die ohnehin verheerende Lage der Menschen in der Bürgerkriegsregion Darfur noch weiter verschlechtern.
Die Helfer wurden ausgewiesen, nachdem der Internationale Strafgerichtshof (IStGH/ICC) in Den Haag in der vergangenen Woche Haftbefehl gegen Bashir erlassen hatte. Ihm wird vorgeworfen, in Darfur Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen zu haben.
Die humanitären Hilfsgruppen müssten zurück in das Krisengebiet. "Es ist nicht hinzunehmen, dass so viele Menschenleben in Gefahr geraten", sagte Obama. Die USA wollten aktiv mit der UNO bei der Lösung der Krise zusammenarbeiten.
Ban nannte es ein ermutigendes Zeichen, dass er und Obama bereits so kurz nach Amtsbeginn des US-Präsidenten Ende Jänner zusammentrafen. "Ich baue auf Ihre große Führungsrolle", sagte Ban zu Obama. 2009 werde zu einem Jahr "voller Krisen an vielen Fronten". (APA/AFP/dpa)