Die Jugendorganisation des Kreml hat sich zu den Sabotageakten gegen Webseiten von estnischen Behörden vor zwei Jahren bekannt. "Ich würde es nicht Cyber-Attacke nennen, es war eine Cyber-Verteidigung", sagte ein "Kommissar" der Organisation "Naschi" (die Unsrigen), Konstantin Goloskokow, der britischen Zeitung "Financial Times" vom Mittwoch.

"Dem Regime eine Lehre erteilt"

"Wir haben dem estnischen Regime die Lehre erteilt, dass, wenn es illegal handelt, wir in angemessener Weise reagieren." Seine Organisation habe nichts Illegales getan. "Wir haben nur verschiedene Internet-Seiten so lange besucht, bis sie nicht mehr arbeiteten."

Keine Anweisung von oben

Eine Anweisung der russischen Führung dazu habe es nicht gegeben; alles sei auf "Eigeninitiative" der "Naschi" geschehen. Die Internet-Angriffe vom April und Mai 2007 hatten zu einer vorübergehenden Schließung von estnischen Regierungsseiten geführt und die Geschäfte führender Unternehmen behindert.

Ausschreitungen

Die Attacken kamen, nachdem die estnischen Behörden entschieden hatten, ein sowjetisches Kriegerdenkmal aus dem Zentrum der Hauptstadt Tallinn auf einen weiter entfernten Militärfriedhof zu verlegen. Dies führte im April 2007 zu schweren Ausschreitungen in Tallinn. Die Balten-Republik hatte sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 unabhängig erklärt und war 2004 der NATO beigetreten.(APA/AFP)