Wieder einmal häufen sich Spekulationen um einen Ausstieg der deutschen WAZ-Gruppe aus ihrer 50-Prozent-Beteiligung an der "Kronen Zeitung". Die in Folge der Finanzkrise unter wirtschaftlichen Druck geratene Verlagsgruppe muss im laufenden Jahr in Deutschland 32 Millionen Euro und 300 Redakteursstellen einsparen. In Österreich lieferte sich die WAZ mit Hans Dichand, der ebenfalls 50 Prozent an Österreichs größter Tageszeitung hält, in den vergangenen Jahren einen veritablen Streit um den Kurs der "Krone". Zuletzt standen die Zeichen allerdings auf Entspannung. Durch sogenannte Friedensgespräche sollte der Konflikt beigelegt werden.

Im Rahmen dieser Gespräche zwischen der Familie Dichand und der WAZ stehen dem Vernehmen nach auch Lösungsszenarien im Raum, die ein Ende der Partnerschaft vorsehen würden: So soll die deutsche Verlagsgruppe angeboten haben, den Hälfte-Anteil Dichands zur Gänze zu übernehmen. Da dies aber unrealistisch ist, könnte "es nun umgekehrt kommen", heißt es aus gut informierten Kreisen. Bestätigen wollte dies allerdings weder die "Kronen Zeitung" noch die "WAZ".

"Krone"-Chefredakteur Christoph Dichand: "Es gibt jetzt schon seit knapp zwei Jahren Gespräche, bei denen alle möglichen Szenarien vorkamen, was immer gleich zu den verschiedensten Gerüchten Anlass gab. Realistisch waren sie bisher alle nicht, daher kann man davon ausgehen, dass sich auch nichts verändern wird." Aus der deutschen WAZ-Zentrale hieß es dazu: "Zu Marktspekulationen äußert sich die WAZ Mediengruppe nicht." (APA)